ALI |
Aachen (Nordrhein-Westfalen),
Friedrich-Wilhelm-Platz
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eröffnet: | 01.10.1929 K29228 |
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geschlossen: | 1972 |
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Sitzplätze: | 1468 (1935) - 412 (1950) - 550 (1967) |
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Architekt: | Emil Meves, Köln (1929) - Döring, Aachen (1949) - Jürgen Schweitzer, Braunschweig (Renovierung 1956) | ||||
Betreiber: |
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Das "Ufa"-Theater, anfangs auch als
"Elisenhof-Lichtspiele" bezeichnet, wurde im Oktober 1929 nach sechsmonatiger
Bauzeit mit dem Film "Der Günstling von Schönbrunn" eröffnet. Die glatte Front
des Theaters zum Friedrich-Wilhelm-Platz hin trug in großen Neonlicht-Buchstaben
den Namen "Elisenhof-Lichtspiele". Der Theaterraum war in einer sandfarbenen
Tönung gehalten und hatte ein quadratisches Format. Die farbliche Gestaltung des
Theaterraums, teilweise braune Holzverkleidung, sandfarbene Wände und Decke
stand in gelungener Verbindung mit den rote Sesseln auf mausgrauem Boden. Beim
Premierenprogramm tanzte das "Eduardowa-Ballett" auf der Bühne, die
Begrüßungsansprache hielt Jean Godefroid. Die Leitung des Orchesters hatte Herr
Petarka, der mit der "Fledermaus"-Ouvertüre sein Können unter Beweis stellte.
L29241 1931 übernahm die "Ufa das Kino und nannte es "Ufa-Palast". Erster gezeigter Film war am 26. Juni des Jahres "Einbrecher". Im Krieg wurde das Kino bis auf einige Grundmauern komplett zerstört. L31141 1949 errichtete der Düsseldorfer Kinounternehmer Kurt Goldschmied im ehemaligen Vorraum des Großkinos das mit 412 Plätzen kleinste Haus Aachens. Die ehemaligen Dimensionen des Kinos erlaubten auf der Fläche auch die Unterbringung des Vorführ-und anderer Nebenräume. Die Kassenhalle lag unmittelbar an der Straße, in der gleichzeitig die Schaukästen für das laufende und folgende Programm untergebracht waren. Die Wände des Saales waren mit weißfarbigen Rauputz überzogen, während die Fläche vor dem Vorführraumeinen Stoffüberzug erhielt. Dem Saal angepasst wurde eine Holzgeflecht-Verkleidung. Technisch war das Kino mit zwei ErnemannVII-b Bildwerfern modern aufgestellt. Zur Eröffnung lief der Film "Die Söhne des Herrn Gaspary". Das Kino zeigte täglich sechs Vorstellungen, beginnend um 11:00 Uhr und endend um 21:00 Uhr. Zugkräftige File liefen gleichzeitig im "West-Theater", einem Ausweichtheater in der technischen Hochschule. 1955 übernahmen die Düsseldorfer Aktualitäten-Lichtspieltheater GmbH das Kino und etablierten ihr zweites ALI in Westdeutschland. Die Entwürfe stammten von Architekt Jürgen Schweitzer, Braunschweig. Der 540 Zuschauer fassende Theatersaal war jetzt schlicht und zweckentsprechend gestaltet: holzverkleidete Wände in rotbraunem und ockerfarbenem Plastik-Anstrich, hierzu passende Portieren und bequeme Flachpolster-Bestuhlung mit grünen Kunstleder-Bezügen. Wie iim Düsseldorfer ALI verzichtete man auf die Anbringung von Bühnenvorhängen. Die technische Einrichtung bestand aus zwei Ernemann X-Maschinen mit Magnasol IV-Lampen, Zeiss Ikon Verstärker- und Lautsprecheranlage (für CinemaScope-Lichtton) sowie UFA-Selengleichrichter 80 Amp. Projiziert wurde auf eine zehn Meter breite Sperrholzwand in bewährter AKI-Form. Die Leitung des Aachener ALI hatte Otto Arenz von den Kölner Schwerthof-Lichtspielen. N5581 Durch das flächendeckende Aufkommen des Fernsehens schwand der Sinn der Aktualitätenkinos zusehends. So stellte man ab 1968 auf das Zeigen von Spielfilmen um. Die letzten beiden Jahren versuchte man, sich durch Sexfilme über Wasser zu halte. 1972 wurde das Filmtheater dann geschlossen. Ein Foto aus den 60er-Jahren sehen Sie hier. |