CAPITOL |
Aachen
(Nordrhein-Westfalen), Hacklanderstr. 1
eröffnet: | 14.02.1930 |
||||
geschlossen: | 1945 |
||||
Sitzplätze: | 1036 (1931/1940) |
||||
Architekt: | Jacob Koerfer | ||||
Betreiber: |
|
Im
„ Haus Grenzwacht “ mit seinem 40 Meter hohen Turm ein
Wahrzeichen der Stadt Aachen, befand sich ab 1930 das neue
Lichtspielhaus
der Emelka - das „Capitol", erbaut von Dr. Jacob Koerfer. Das Foyer, mit graublauem Velourteppich belegt, hatte seidenbespannte Wände, die Decke war kassettiert. Die Wände des Theaterraums waren bis zur gewölbten Decke mit Edelholz bekleidet. Intarsien von der Firma Papst in Köln, bildeten eine feine Unterbrechung der Fläche. Das Theater wurde indirekt beleuchtet. Die Deckenprofile und die Profile des Bühnenrahmens wiesen Lichtlinien auf, die Effektbeleuchtung ermöglichten. Die 1100 Polstersessel oben und unten waren grün bezogen, grün bespannt waren auch die Logenwände. Der geräunige Projektionsraum war mit drei AEG.-Projektoren ausgerüstet, alle hatten Klangfilrn-Einrichtung. Die Lautsprecher waren so geordnet, das der Ton von der Leinwand kam. Als erster Tonfilm war „Die Nacht gehört uns" geplant. Der technische Leiter der Emelka-Phoebus-Theater, Ernst Dressier, Berlin, der die kinotechnische Einrichtung des „Capitols“ geleitet hatte, konnte die Versicherung abgeben, daß der Tonfilm im Aachener „Capitol" das ideale Kino habe. Das Theater unterstand der Direktion von Karl Gordon, Düsseldorf, der in vorbildlicher Weise die Presse informierte. Geschäftsführer war Baron von Pongratz. Zur Eröffnung sprach, wohl zum ersten Male in der Geschichte der deutschen Kinematographie, der frühere Regierungspräsident und jetzige Oberbürgermeister Aachens, Dr. Rombach, der das neue Lichtspielhaus mit seiner Rede der Öffentlichkeit übergab. Gute Worte über die Bedeutung des neu geschaffenen Werkes fand Architekt Jacob Koerfer. Das Programm begann mit der Ouvertüre zu „Euryante” von Carl Maria von Weber, dirigiert von Schrnidt- Boelckes. Als Festspiel lief der Film „Die deutsche Grenzmark um Aachen", zu dem Richard Neumann an der Welte-Orgel, deren Spieltisch im versenkbaren Orchesterraum stand, ein stark beklatschtes Vorspiel brachte. Das "Ernst-Matray-Ballett" hatte großen Beifall. Im ersten Publikumsprogramm lief „ Stud. chem. Helene Willfuer " , der Andrang Sonnabends und Sonntags war sehr groß. L3042 K3940 Das Kino wurde im Krieg durch Bomben zerstört und - im Gegensatz zum Hochhaus - nicht wieder instandgesetzt. Einen ausführlichen Bericht könen Sie hier lesen. |
zurück zur
Aachen-Liste zurück zur Liste Nordrhein-Westfalen zurück zur Startseite Datum der Erstellung/letztes Update: 14.02.2021 |