1928 wurde das Kino
im Ensemble des Hotels "Zur Glocke" eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es
von den Besatzungsmächten beschlagnahmt und erst 1949 wieder freigegeben.
Betreiber Josef Becker renovierte das Haus daraufhin und öffnete es in der Woche
vor Ostern 1949 dem deutschen Publikum. Sämtliche Vorräume, Kassenhalle, das
mit Teppichen ausgestattete Foyer sowie die Aufgänge zu den Logen waren in
hellen Farben gehalten. Fotos beliebter Filmstars zierten die Wände. Der
Zuschauerraum bewirkte durch die breiten Gummiläufer, die übermannshohe
Holzverkleidung sowie die quadratische Holztäfelung der Decke eine
Wohlfühlatmosphäre. Der kupferfarbene Vorhang, die Portieren sowie andere
dekorative Neuerungen kamen vom Bonner Teppichhaus Schlüter. Zu den bewährten
Bauer-M-5-Maschinen wurde eine neue Klangfilm-Verstärker-Anlage installiert. Zur
(Wieder-)eröffnung lief der Film "Der Engel mit der Posaune". W4932 E4914
1953 wurde das
"Capitol" technisch grundlegend erneuert. Im Vorführraum wurden
Ernemann-X-Apparaturen mit HI-Licht, eine Uniphon-Tonanlage mit zwei Verstärkern
und Lautsprecherkombination sowie zwei Gleichrichter von je 100 Ampere
installiert. Erfordernisse des 3-D-Films waren dabei berücksichtigt. Der
Theaterraum erhielt nach Josef Beckers Plänen mit Unterstützung des Architekten
H. J. Kroth ein neues Gesicht.. Der Saal wurde mit einer Folie in
Steppdeckenform dekoriert. Das Rot der Decke kontrastierte angenehm mit der
sandgrauen Wandbespannung und der nussbraunen Täfelung. Der Rang gewann durch
den Einzug einer neuen Decke. In einem weiteren Bauabschnitt wurde auch das
Foyer modernisiert. N5369 E5336
Nach
dem Tod von Josef Becker führten seine Erben das Kino zunächst weiter
und fanden dann einen neuen Betreiber, der es bis 1979 weiterführte.
|