Ansbach
(Bayern),
Promenade 29
eröffnet: |
1919 |
geschlossen: |
November 2020
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Sitzplätze: |
500 (1919) - 642 (1949/1962) - 511
(1990) - 511/65 (1994) - 473/111 (2013) |
Architekt: |
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Betreiber: |
Haus
der Volksbildung GmbH, später Theater Ansbach |
1919-2020 |
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Im Jahr 1776 richtete die
Engländerin Lady Elisabeth Craven, die
Geliebte und spätere Gemahlin des letzten Ansbacher Christian Friedrich
Karl Alexander in der alten Hofreitschule der markgräflichen Residenz
ein intimes Theater ein, in dem vor allem englische und französische
Stücke unter der Leitung der Lady zur Aufführung gelangten. Als der
Markgraf 1791 mit seiner Geliebten heimlich das Land verließ, versank
der Bau im Dornröschenschlaf. Erst nach den napoleonischen Kriegen
wurde wieder Theater gespielt.
1882 übernahm die Stadt Ansbach das Gebäude und ließ es modernisieren.
1909 gründete der Oberarzt am Ansbacher Krankenhaus, Dr. Hans
Lunckenbein, den "Ansbacher Konzertverein", der 1919 auf Anregung des
Ansbacher Stadtrats unter Aufnahme von 29 Vereinen zur "Vereinigung für
Volksbildung" erweitert wurde. Als Ziele standen Konzert- und
Theateraufführungen sowie Vorträge zur Erwachsenenbildung
(Volkshochschule) im Vordergrund. Gleichzeitig wollte man das damals
neue Medium Film mit in die Kulturarbeit einbeziehen und dadurch auch
deren Finanzierung verbessern. Deshalb wurde in das alte Schlosstheater
an der Reitbahn (jetzt Staatsbibliothek) ein Kino eingebaut und der
Verein am 22. Mai 1919 in eine Genossenschaft umgewandelt mit dem Namen
"Schlosslichtspiele GmbH". Text: Kultur am Schloss - Haus der
Volksbildung e.G.
Zur Eröffnung der umgebauten Lichtspiele im März 1930 gab es die Mozart-Oper „Die Entführung aus dem Serail".
Seit diesem Zeitpunkt wird das Theater von der „Genossenschaft Haus der
Volksbildung« als Lichtspielhaus, Opern- und Schauspieltheater
sowie als Konzertsaal betrieben, wobei nach dem zweiten Weltkrieg erst
mal wieder eine Pause erfolgte. N5526
1948/1949 wurde der Kinobetrieb wieder aufgenommen.
1956 erhielt das Kino eine Sonora-Plastik-Bildwand, auf der Normal-,
Breitwand- und CinemaScope-Filme gespielt werden können. Die Ausmaße
des Bildes betrugen bei Normalbild (1:1,33) 3,80 x 5,05 Meter, bei
Breitwand (1:1,85) 3,80 x 7,20 m; bei CinemaScope eine Breite von 8,00
m. Als erster Film lief der Breitwand-Film: „Geld aus der Luft" über
die neue Leinwand.. N5476
In den 1990-Jahren kam bei der Theatersanierung noch ein kleinerer,
zweiter Kinosaal dazu. Dieser wurde - im Gegensatz zum großen Saal -
regelmäßig bis zum Ende 2020 bespielt. Nachdem die Defizite des
Kinobetreibs immer größer wurden, entschloss sich die Genossenschaft -
sicherlich auch bestärkt durch die Corona-Zwangspause - die Sparte
"Kino" nach über 100 Jahren einzustellen.
Einen Artikel anlässlich der Schließung lesen Sie hier.
Ansicht am sonnigen Karfreitag 2019
Weitere Bilder in der Kinoliste.
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Update: 04.03.2021