FILMPALAST

Augsburg (Bayern), Maximilianstr. 30

eröffnet: 04.03.1939
geschlossen: 10.1.2001
Sitzplätze: 1000 (1939) - 1050 (1947) - 1126 (1958) - 587+134 (1980) - 402/134/71 (2000)
Architekt: Vaeth und Weber, Augsburg  (Umbau 1955) - Carl Weber (Umbau 1973)
Betreiber: Willy Koch & Ernst Gutsch                1939 -2001

Das 1939 eröffnete Großkino lag nach nur 5 Jahren Spielzeit 1944 in Schutt und Ache. Bis 1947 war der Wiederaufbau vollendet. Die Front des Theaters passte sich in schlichter, unauffälliger Gestaltung wieder in die Flucht der alten Häuser ein. Das geräumige Foyer ermöglichte es den Besuchern, in einem hellen und geschützten Raum den Einlass abzuwarten. Durch die Anordnung der Garderoben im Kellergeschoss wurde jedes Drängen vermieden und große Türen, breite Treppen waren übersichtlich zu den einzelnen Platzgattungen des Saales. Das Theater bot Platz für 1050 Besucher, von denen rund ein Drittel auf dem schön geschwungenen Rang Aufnahme fanden. Der Zeit entsprechend war die Bestuhlung schlicht gehalten, empfing aber eine besondere Note durch die Logensessel, deren bedrucktes Bauernleinen dem Raum einen intimeren Charakter gab. Weinrote Türportieren ergänzten sich mit dem gleichfarbigen Bühnenvorhang, der sich gegen das Samtblau eines zweiten Vorhanges harmonisch absetzte. Ein ockergelber Rauhputz-Bewurf (aus akustischen Gründen mit Sägemehl durchsetzt) rundete mit seiner Wirkung den warmen Eindruck des großen Raumes ab. Die zur damaligen Zeit technisch schwer durchzuführende indirekte Beleuchtung war durch geschickt verteilte Soffittenlampen bestens ersetzt. Im Vorführraum standen Ernemann VII B-Apparate. Mitbetreiber Willy Koch war schon 28 Jahre in Pforzheim und Karlsruhe aktiv, bevor er 1932 nach Augsburg kam.  N4715

Augsburgs Filmpalast (Filmtheatergesellschaft Augsburg, Willy Koch und Ernst Gutsch KG.) wird ab Juli für mindestens vier Wochen seine Pforten schließen, um eine umfassende Erneuerung durchführen zu können. Das Theater erhält eine neue Bedachung an Stelle der alten, die seit Kriegsende nur provisorischen Charakter hatte, und eine neue Bestuhlung, Hochpolsterung vom ersten bis zum letzten Platz. Mit „Oase" spielte das Theater, als zweites Augsburger Großfilmtheater, erstmals einen CinemaScope-Film. Die CinemaScope-Einrichtung besorgte Siemens-Klangfilm München.
Quelle: Der neue Film 54/1955
Augsburgs Filmpalast (Filmtheatergesellschaft Augsburg Willy Koch und Ernst Gutsch KG.) hat nach einmonatiger Pause wieder seine Tore geöffnet. Aus den bisher 1000 Plätzen sind nach einer durchgreifenden Renovierung durch Vorziehen des Balkons 1200 geworden. Die neue Bestuhlung ist hochgepolstert; die Seitenhallen wurden vergrößert. Moderne Beleuchtungskörper schaffen in dem in Gelb, Blau und Weiß gehaltenen Theaterraum indirekte Beleuchtung und überraschende Farbeffekte. Die erweiterte Bühne hat eine 13 Meter breite, moderne Miracle Mirror Screen-Leinwand erhalten. Die Architekten Vaeth und Weber, Augsburg, und der Konstrukteur Dr. Enders, Haunstetten, zeichnen für den Umbau verantwortlich. Die technische Einrichtung besorgte Siemens-Klangfilm München, die Ausstattung mit Acella Alkor München, die neue Leinwand lieferte die Mechanische Weberei Lippspringe, die Bestuhlung Löffler, Stuttgart.
Quelle: Der neue Film 74/1955
Augsburg größtes Lichtspieltheater, der 1200 Personen fassende Filmpalast (Filmtheatergesellschaft Augsburg, Willy Koch und Ernst Gutsch KG}, wird verkleinert. Eine interessante architektonische Lösung teilt, in Balkonhöhe, das bisherige Haus in zwei große Räume, von denen der obere weiterhin Filmtheater (mit allerdings nur noch 800 Plätzen) bleibt, während der untere Raum Supermarkt wird, dem die großen Kelleranlagen zugute kommen, die bisher so gut wie brach lagen. Mit dieser Neuerung dürfte der Betrieb des Lichtspieltheaters auf lange Zeit gesichert sein.
Quelle: Film-Echo 20/1965
Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten ist Augsburgs Filmpalast (Filmtheatergesellschaft Willy Koch und Ernst Gutsch KG) wiedereröffnet worden. Dos einstmals größte Filmtheater der Stadt - 1938 erbaut, 1944 zerstört, 1947 behelfsmäßig j eingerichtet, 1955 ausgebaut und modernisiert - ist durch das Einziehen einer Zwischendecke in Balkonhöhe geteilt worden. Unten ist ein Supermarkt eingezogen, oben hat sich der Filmpalast erneut etabliert. Aus den ehedem über 1100 Plätzen sind nun etwas über 750 geworden, die den heutigen Kapazitätsziffern entsprechen. Die ausnahmslos gepolsterten Sitzplätze sind so angeordnet, daß dem Zuschauer jede Bequemlichkeit geboten wird. Die Leinwand hat ihre bisherige Größe beibehalten, die Tonanlage ist verbessert worden. Die Ausgestaltung des Zuschauerraumes - nun der zweitgrößte Augsburgs - entspricht repräsentativen Anforderungen.
Quelle: Film-Echo 101/1965

ehemaliger Filmpalast um 2004

Die beiden Säle (links Saal 1, rechts Saal 2) 1974 (Bildquelle: Filmecho 69/74)


Saal 1947 (Bildquelle: Der Neue Film 15/1947)



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Datum der Erstellung/letztes Update: 18.03.2024 - © allekinos.com