EMELKA - PALAST

Augsburg (Bayern), Am Liebigplatzl 5

eröffnet: 13.01.1928
geschlossen: 1985
Sitzplätze: 840 (1929) - 850 (1934) - 900 (1940) - 965 (1949) - 866 (1967/1980)
Architekt: Leop. E. Kalbitz (1928) - Erwin Bernhard (Neugestaltung 1958)
Betreiber: Emelka, München,  Gf: H. v. Meyer                                     1928-1930
Filmtheater-Betriebs G. m. b. H., Gf: I. N. Hausner              1931
Helmut Wolff (Vereinigte LS), München                               1932
Jakob Heidenkampf                                                             1933-mind.1937
Luitpold-Theater Gmbh, München  Gf: Heinrich Hirdt           mind.1940-mind.1942
Dr. Anni Silzner & Dipl.-Ing. Herr Wald                               1949
Jakob, ab 1954 Heinz Heidenkampf                                     1950-mind.1984

In Augsburg wurde mit dem Emelka- Thcater am Liebigplalz im Januar 1928 das erste moderne Großkino der Stadt eröffnet. Bauherr war Jakob Heidenkampf, der das Kino zunächst an die Münchener "Emelka" verpachtete, später vorübergehend und ab 1950 dauerhaft selbst betrieb. Von der Vorhalle aus, die mit feinpoliertem Solhofener Steinen in roter Verfugung fast ganz verkleidet, von dunklem Holzwerk und weißen Beschlägen, Beleuchtungskörpern und Handleisten belebt war, führten Treppen hinauf zum Rang. Über in verschiedenen Nuancen sattroten, von Goldarabeken durchzogenen Wänden wölbt sich eine weite goldene Decke" schrieb die "Neue Augsburger Zeitung" damals.Von insgesamt 840 Sitzplätzen befanden sich 600 im Parkett, die übrigen im Rang und den beiden in Grün und Silber herausleuchtenden Seitenlogen. Der Bühnenraum vor der weißen Wand - welche die drittgrößte Fläche in Augsburg hatte - bot genügend Raum für Konzert- und Tanzdarbietungen und war mit einem goldtongen Vorhang abgeschlossen. Unter der Bühne liegt halb verdeckt und gegen den Saal mit offener Brüstung abgegrenzt der Orchesterraum für 25 Musiker.
Zur feierlichen Eröffnung waren erschienen die Spitzen der Behörden von Regierung und Stadt, der Reichswehr und des Klerus. Man bemerkte den Regierungspräsidenten Graf von Spreit, den Oberbürgermeister Deutschenbauer und Geheimen Kommerzienrat Diesel. Kommerzienrat Direktor Scheer repräsentierte die Emelka. Die Vorstellung war vorbereitet von Direktor Adolf Engi. Das Orchester unter Kapellmeister Karl Dietz, einem Schüler von Felix Mottl, gab achtbare Proben seiner Leistungsfähigkeit. Herr Dr. Steib, der Vorstand des Presseamts Augsburgs, sprach die Eröffnungswort. Der Hauptfilm des Programms war "Die Jugend der Königin Luise“. Die Leitung des neuen Kinos übernahm Hans von Meyr. K281091

Im Alter von 71 Jahren ist nach langer und schwerer Krankheit der Senior der Augsburger Lichtspieltheater-Besitzer, Herr  Jakob Heldenkampf, gestorben, Inhaber des 1000-Platz-Theaters Emelka-Palast. Um die dreißiger Jahre erstellte er seinen Theaterbau, den er nach Kriegsende in eigene Regie übernahm und unter schweren Opfern wieder aufbaute und ausbaute. Mit tatkräftiger Unterstützung seinen Sohnes Heinz führte er sein Theater sicher aus dem Fahrwasser leichter und anspruchsloser Unterhaltung. Verloren geglaubtes Publikum kehrte zurück und bestärkte ihn und seinen Sohn im Glauben an die Anziehungskraft des guten Filmes.
Quelle: Der neue Film 52/1954

Augsburgs Emelka-Palast (Heidenkampf KG.) kann in diesem Jahr auf ein 30ijähriges Bestehen zurückblicken. Das Jubiläum wurde zum Anlaß einer vollkommenen Neugestaltung des Theaterraumes (Architekt: Erwin Bernhard) genommen. Das 920 Platz-Theater, dessen Sitze in Lachsrot und Gelb jetzt alle gepolstert sind, hat eine dreifach abgestufte, schalldämpfende Schwebedecke mit indirekter Beleuchtung erhalten, dazu zum großen Teil Wandverkleidung mit Langstab-Profilholz in nuancenreicher Naturbuche. Technische Veränderungen brauchten nicht vorgenommen zu werden, da das Emelka in den letzten Jahren die technische Einrichtung bereits auf den neuesten Stand gebracht hat. Die Bestuhlung lieferte die Westdeutsche Sitzmöbelfabrik Schröder & Henzelmann, Bad Oeynhausen, die Holzwandverkleidung stammt von der Augsburger Spezialfirma Wilhelm Kehr.
Quelle: Der neue Film 69/1958



Emelka-Palast im Jahr der Schließung
Vielen Dank an 
Christian Lauchner für das Bild (und für die Übermittelung der weiteren)
   Fotorechte: Fred Schöllhorn /AZ

Vorführer Franz Silzener am letzten Tag des Emelka   (Fotorechte: Sylvio Wyszengrad/ 
AZ)
Letzter Gruß von der Anzeigentafel des Emelka 1985 (Fotorechte: Wolfgang Diekamp/AZ )

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Datum der Erstellung/letztes Update: 28.12.2020