KURHAUS - FILMTHEATER

Augsburg - Göggingen, Klausenberg 6

eröffnet: 1942
geschlossen: ca.1972
Sitzplätze: 420 (1948) - 386 (1962)
Architekt: Adolf Schmid (Umbau 1948)
Betreiber:
Irmgard Niederhofer
Ernst Modes
mind.1948-1951
1951-1963



Im schönen Kurhaus Göggingen wurden bereits seit 1943 Filme gezeigt. Der etwas heruntergekommene Tanzsaal wurde dann 1948 ein modern und geschmackvoll eingerichtetes Filmtheater. Binnen sechs Monaten vollendete sie ihr Werk: Ein Kino mit 420 Plätzen, in Elfenbein, Beige und Weinrot gehalten. Ihr Ratgeber war der Architekt Adolf Schmid. Besonders liebevoll ausgestattet war das große Foyer: Mit hellen Eichenholzmöbeln und kobaltblauen Vorhängen war es sehr stilvoll dem Charakter der Gegend angepaßt. Die Bauer-Kofferapparturen im Vorführraum waren - erstmals in Bayern - mit stationarem Lampenhaus versehen.  Der gepflegten Ausstattung entspricht eine erlesene Programmgestaltung. Mit sicherem Geschmack wählte die tatkräftige Besitzerin neben neuen Filmen gerne solche, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten waren. Die aufeinanderfolgende Vorführung von „Reise in die Vergangenheit" und „Carnet de Bal" gabzum Beispiel zu interessanten Diskussionen Anlaß: Diskrete Erziehung eines sehr empfänglichen Publikums zu vergleichender Kritik. N4817

Über das Kurhaus gint es einen Wikipedia-Eintrag. Mehr auch auf der Seite des heutigen Parktheaters. Dort ist auch beschrieben, das das Haus in der Nachkriegszeit baulich starrk verändert wurde. Zwischenzeitlich gab es in Göggingen zwei größere Kinos nebeneinander:  Das "Parktheater" und die "Kurhaus-Lichtspiele". Ersteres müsste - wenn die Hausnummern gleich geblieben sind" im Gasthof "Zum Ochsen" gewesen sein. Anfang der 1950er-Jahre werden in den Kinoadressbüchern sowohl die "Kur-Lichtspiele" von Frau Niederhofer als auch das "Kurhaus.Filmtheater" mit Ernst Modes als Betreiber genannt. Etwas verwirrend - Frau Niedermhofer scheint also in den "Ochsen" gewechselt zu haben. Grund hierfür war der Kauf des Kurhauses durch den früheren Pächter Ernst Modes.

Ob der Kinobetrieb bis zu dem auf der Homepage erwähnten Brand 1972 aufrecht erhalten blieb, ist nicht sicher.

Hier noch die Erinnerungen, die mir der mittlerweile 95-jährige Martin Eberle zusendete: "Das Kino im Gasthof „Ochsen“ Adresse  Klausenberg 2 hat immer den Namen „Parklichtspiele“  gehabt. Die „Kur-Lichtspiele“  (kurz KurLi) wurden erst 1948 nach der Währungsreform im Juni eingerichtet. Sie waren im Kurhaus im großen Saal, in dem jetzt das PARKTHEATER Aufführungen hat. Als jetzt 95-jähriger war ich natürlich in beiden Kinos. Leider weiß ich nicht, wann die beiden Kinos ihre Vorführungen eingestellt haben."
Hier eine aktuelle Ansicht aud Street View.


Foyer 1948 (Bildquelle: Der Neue Film 17/1948)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 24.03.2024 - © allekinos.com