EMSER  LICHTSPIELHAUS

Bad Ems (Rheinland-Pfalz), Römerstr. 62

eröffnet: 22.06.1910
geschlossen: Juli 1985
Sitzplätze: 300 (1918) - 450 (1927) - 397 (1940) - 435 (1952) - 415 (1956/1981)
Architekt:
Betreiber:
Hans Kunz
Georg Barsch
Alfred Dorsch, Frankfurt
Alfred Lehmann
Arthur Umlauf
Heinrich Schulz
Marga Schulz
FTB Wunderer, Idstein
H.J. Rudolph (Pilot-Film), Frankfurt
Renata Maletzki, Nassau
1910-1917
1917-1918
1918-1919
1920
1921-1958
1959-1960
1961-mind.1971
mind.1977-1980
1981
1982-1985
Kinoname: Hohenstaufen-Kino  
L1733                 





neuer Kinoname: Jet-Kino




Im Juni 1910 konnten Einheimische und Kurgäste erstmals den Genuss einer Filmvorführung in einem ortsfesten Filmtheater erfahren: Die "Hohenzollern-Lichtspiele" im Hotel "Zentral" wurden eröffnet. Den Erlös der Festvorstellung wurde den Opfern der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal gespendet. Die circa 300 Stühle waren schnell belegt, also schaffte man schnell weitere Sitzgelegenheiten heran. Das Kino war noch ein Provisorium im Tanzsaal des Hotels.
Schon nach wenigen Tagen änderte man den Kinonamen von "Hohenzollern-Kino" in "Hohenstaufen-Kino".

Das Kino lag zurückgesetzt im hinteren Teil der Immobilie und war durch eine circa 15 Meter langen Eingangspassage erreichbar. Die Aussenfront zur Römerstraße war sichtbar als Kino erkennbar - mit Plakatkästen und Szenenbildern der aktuellen Filme.
 
Nach mehreren Betreiberwechseln innerhalb kurzer Zeit pachtete 1921 der aus Berlin stammende Kaufmann Arthur Umlauf das Kino und nannte es "Emser Lichtspielhaus". 1927 baute er es auf eine Kapazität von 450 Plätzen aus. Am 1. Mai 1930 lief mit "Atlantik" der erste Tonfilm.

Den Krieg überstanden die Emser Kinos unbeschadet. So konnte ab Oktober 1945 der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Am 17. Januar 1959 brannte das Kino vollständig aus. Gleich danach wurde das Haus wieder in modernerem Stil aufgebaut. Betreiber war jetzt der bisherige Geschäftsführer Heinrich Schulz.

In den letzten Jahren des Kinos häuften sich wieder die Betreiberwechsel. Die Wunderer-Betriebe aus Idstein versuchten einen Neustart als "Jet-Kino", aber auch diese Episode währte nicht lange. Im Juli 1985 schloss das Kino für immer seine Pforten. Die anderen Kinos der Stadt waren da schon längst verschwunden. Vom "Lichtspielhaus" ist heute nichts mehr zu sehen, allerdings lag das Kino auch im Hinterhof. Dort steht noch die schöne Metallwendeltreppe, die zum Vorführraum führte. Der Saal wurde zum Teil von der Apotheke, die sich heute im ehemaligen Zugang befindet, mit einbezogen.
Leider ist mir kein historisches Bildmaterial zu den Emser Lichtspielhäusern bekannt. Auch im Heft "Hundert Jahre Bad Emser Kino- und Filmgeschichte" (das auch als Quelle für diesen Text dient) findet sich kein Fotomaterial.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 11.01.2021