Nach Entwürfen des Düsseldorfer Architekten Hanns Rüttgers
entstand in Beckum 1955 das 740 Personen fassende Burg- Theater.
Inhaber des neuerbauten Rangtheaters waren die Herren Pflüger und
Rittmeier, die schon die "Deli-Lichtspiele" in Beckum betrieben. Im
festlichen Eröffnungsprogramm lief der Film „Rosen im Herbst". Den
Taufakt vollzog Hauptdarstellerin Ruth Leuwerik. Durch eine geräumige
Eingangshalle mit originell eingebauter Doppelkasse gelangte man in das
geschmackvoll gestaltete Parkett-Foyer. Von hier führte eine breite
Treppe zum Balkon. Der Saal war von beiden Längsseiten aus zu
erreichen. Blickpunkt im Zuschauerraum war die ca. 16 Meter breite
Bühne, die die ganze Saalbreite ausnutzte. Ein blauer Velvet-Vorhang
verdeckte die transportable CinemaScope-Leinwand. Neben
Filmvorführungen sollte das neue Haus auch für Operetten-und
Schauspiel-Aufführungen zur Verfügung stehen. Die Spielfläche betrug
nach Hochziehen der Bildwand etwa 110 Quadratmeter. Ein Orchesterraum
für 60 Musiker, Garderoben- und Requisiten-Kammern vervollständigten
die Bühnen-Einrichtung. Die Wände im Rang und Parkett waren mit
graugrünen Ripsbahnen verkleidet. Formschöne Hochpolster-Sessel mit
dunkelroten und blaugrünen Bezügen gestatten einwandfreie Sicht. Die
Theaterdecke war abgestufte mit indirekter Beleuchtung. Die technische
Ausstattung des Burg-Theaters bestand aus zwei Ernemann X-Projektoren
mit Magnasol IV-Lampen, Vierkanal-Magnetton-Anlage (System Zeiss Ikon)
mit Ikovox CD-Lautsprecherkombinationen und acht
Effekt-Lautsprechern. N5590 E5569
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