Berlin - Weißensee, Gustav-Adolf-Str. 2

Die "Lichtbildbühne" meldete bereits im Januar 1912 eine Kinoneueröffnung an der Ecke Gustav-Adolf-Straße, Lehder Straße. Es muss sich um einen Vorläufer des im Berliner Kinoarchitekturführer erst ab 1921 datierten Filmtheaters handeln. Eingerichtet wurde es im Erdgeschoss eines Wohnhauses ein kleines Kinematographentheater mit dem Namen "Merckel-Lichtspiele". Schon bald darauf plante man den Neubau eines geräumigen Filmpalastes, der 1929 zur Ausführung kam.

Auffällig war die pyramidenförmige Lichtinstallation an der glattverputzten Fassade. Direkt hinter dem Eingang befanden sich Kasse und Foyer mit Kiosk. Der Saal hatte eine 8 Meter breite Bühne und einen Balkon. Im Vorführraum standen 2 Triumphator-Maschinen. Die Bilder wurden aus etwa 30 m Abstand auf die 4 x 6 m messende Leinwand projiziert. Das Kinoorchester unter Leitung von R. Haber bestand aus 13 Musikern. L29285

Das Gebäude überstand den 2. Weltkrieg unbeschadet, danach wurden allerdings keine Investitionen getätigt, so dass das Filmtheater 1959 schließen musste.

Im ehemaligen Kino finden noch Veranstaltungen statt, eine neuerliche Nutzung als Filmtheater ist aber nicht in Sicht - die Instandsetzungskosten wären wohl viel zu hoch...

Mehr (mit historischen Fotos) auf Wikipedia. und im Kinokompendium. Bekannt wurde das mittlerweile sanierte Kino auch als Drehort der Serie "Berlin Babylon". Hier ein weiterer Artikel. Und auch hier.

Vielen Dank an Knut Steenwerth für die Bilder und Informationen

Ansicht 2014

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Datum der Erstellung/letztes Update: 01.03.2024  - © allekinos.com