Berlin - Schöneberg, Rheinstr. 65
| eröffnet: |
01.08.1907 |
| geschlossen: |
1969 |
| Sitzplätze: |
420 (1920) - 489 (1940) - 466 (1960) |
| Architekt: |
Schultz-Heckendorff (?)
|
| Betreiber: |
Leo
Stachow
1907-1908
Kinoname: Reformkinematograph
Hermann
Siepert, Fritz Wagner & Co.
1909
neuer Kinoname:
Kino-Welttheater,später Welt-Lichtspiele
F.Jakobi? (angegebene Adresse: Hausnr. 64) 1913
L1320
August
Röder
1916-1952
neuer Kinoname:
Krone-Lichtspiele
E6617 Helga
Röder
1952-1969
neuer
Kinoname: Kronen
Filmtheater
W5219
|
Am 31 Juli 1907 wurde in Friedenau das erste deutsche
Reformkinematographentheater eröffnet. Es waren zahlreiche Vertreter der Presse
und der Lehrerschaft anwesend, um sich über die Grundprinzipien des neuen
Unternehmens zu orientieren. Die Eröffnungsrede, Rektor Lemke Gollnow hielt,
war insofern bemerkenswert, als sie das Programm einer neuen Richtung „Der
kinematographischen Reformpartei" darstellte, einer Partei, die einen
Zusammenschluss von Presse, Lehrerschaft, Fabrikanten und Unternehmern anstrebt,
um das kinematographische Leben in Deutschland zu heben und in die richtigen
Bahnen zu lenken. Was diese Partei anstrebte, erfuhr man aus der Eröffnungsrede:
"Kinematographentheater - welche Fülle von Gedanken und Vorstellungen stürmt
nicht bei diesen Worten auf ans ein! Und es sind nicht immer Gefühle der
angenehmsten Art, die durch diese Vorstellungen in uns ausgelöst werden! Der
Kinematograph ist in der letzten Zeit in Verruf geraten; man denkt an einen Ort,
wo dem Sinnenkitzel verlebter Kreise Befriedigung geboten wird man denkt an
einen Ort, wo man unsere überreizten Nerven sinnlich aufregen will, wo unsere
Jugend verführt wird - kurz an eine Stätte, wo das Laster zu Hause ist! In diese
Vorstellungsreihen hinein tönt nun der Ruf: Reform!". K0732
Das "brave" Kinoprogramm
scheint keine große Gegenliebe erfahren zu haben, denn schon zwei Jahre später
wurde unter neuer Direktion der Name geändert.
Seit 1916 befand sich das
Friedenauer Filmtheater ununterbrochen in den Händen der Familie
Röder.
Ende 1934 wurde das Kino renoviert. Dabei agierte man in
Vormittags- und Nachtschichten, so das keine Vorstellung ausfallen musste. Es
wurden 500 neue, mit rotem Samt bezogene Sessel angeschafft. Auch die Decke und
die Wände wurden neu überzogen, letztere mit blauem Samt. Die Einfassung der
großen Bühne glänzte in Gold. Beleuchtung und Belüftungsanlage waren ebenfalls
neu. Der Vorführraum wurde von Herrn Röder mit neuester Technik ausgestattet, so
die Wiedergabe -Apparatur Klangfilm "Europa Junior". L35007
Einen Artikel über
das Kino finden Sie hier (bitte nach unten scrollen...).

Bilder von 1913 (Bildquelle: Schultz-Heckendorff) - Vielen Dank an Dirk Ryssel für die Bilder und Informationen

Eingang 1954 (Bildquelle: Postkarte)
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ehemaliges Kronen-Film-Theater 1975 (Bildrechte: Hans-Joachim Andree)
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Rückseite - Vielen Dank an Knut Steenwerth für das Bild und die
Informationen |
Eine Aufnahme von 1980 finden Sie hier.
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Datum der Erstellung/letztes Update: 11.11.2024 - ©
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