METROPOL |
Berlin, Nollendorfplatz 5
eröffnet: | 3.9.1910 |
geschlossen: | 1977 |
Sitzplätze: | 924 (1918) - 1068 (1930) - 1101 (1935) - 1036 (1940) - 998 (1958) - 723 (1977) |
Architekt: | Albert Fröhlich (Neubau 1906) - Georg Leschnitzer (Umbau 1930) |
Betreiber: | Universum
Film-AG
vor 1918-1928
Kinoname ab 1911 : Lichtspiele Mozartsaal L1446+25190+2865 Terra Film AG 1928 K281120 Lichtspiele Mozartsaal GmbH Gf: Hans Brodnitz 1930-1931 Vereinigte LS Spandau Leo Storch Gf: Arthur Rupp Sept.1931-1933 Auguste Barth 1934-1935 Neuer Kinoname : Nollendorf-Palast Willy Hein 1936-mind.1942 Neuer Kinoname ab 1946 : Neue Scala Internationale Variete GmbH Treuhänder: Carl Oskar Liebmann 1949/1950 Karl Heger 1951-1954 Neuer Kinoname ab 1951 : Metropol Karl Heger, Rolf Budde & Paul Grasse 1954-1957-mind.1962 Rolf Budde & Paul Grasse 1957-mind.1962 Paul Grasse mind.1965-1977 |
Dieses 1906 erbaute Veranstaltungshaus beherbergte ursprünglich ein Theater und einen Konzertsaal. Letzterer wurde am 3.9.1910 (so bei Friedrich von Zglinicki "Der Weg des Films", S. 323) in ein Lichtspieltheater umfunktioniert.
1914 meldete die "Lichtbild-Bühne" den Konkurs der Lichtspiele.
Erst ein Jahr später öffnete das Kino erneut seine Pforten. L1541+2142
Große Beliebtheit erlangt das Kino unter der Direktion von Hans Brodnitz (ab 1923) . Das Publikum wurde durch dessen Ideenreichtum immer wieder überrascht , so waren die Platzanweiserinnen zum Beispiel immer in zum Filmthema passenden Kostümen gekleidet. Um 1925 wurde Operette gespielt, ab 1. März 1926 pachtete die "Ufa" dann erneut das Haus. K23855 L2630
Zu einem unrühmlichen Zwischenfall kam es 1928 anlässlich der Aufführung von "Im Westen nichts Neues" , als SA-Gruppen weiße Mäuse in Scharen durchs Kino rennen ließen und die Vorstellung abgebrochen werden musste.
Nach einer Renovierung wurde das Kino am 15. August 1930 erneut mit dem Film "Unter den Dächern von Paris" eröffnet. Regisseur René Clair und die Hauptdarsteller Albert Préjan und Pola Illery kamen zu diesem Anlass aus Paris angereist. Die Fassade wurde neu gestaltet, die Sitzplatzzahl erhöht und die Bestuhlung teilweise erneuert. Auch eine Tonfilmapparatur wurde eingebaut. Als Neuerung wurde ein kostenloses Programm und Garderobe angeboten. Zu Beginn der Vorstellungen wurde keine Werbung gezeigt. Eine neu installierte Eis- und Sodabar sorgte im Foyer für Erfrischungen. FK3032 L30189+94Nach dem Krieg diente der Saal unter dem Namen "Neue Scala" als Allzweckraum , in dem außer Filmvorführungen auch Varieté- und Revuevorstellungen gegeben wurden. Ab 1951 war er wieder ausschließlich Filmtheater. W4912
1977 wurde der Spielbetrieb - inzwischen fungierte das Haus entsprechend seiner Programmierung als "Metropol-Eros-Cine-Center" - eingestellt und eine Discothek hielt für lange Zeit Einzug. 2005 wurde das gesamte Gebäude unter großem Medieninteresse als Luxusetablissement saniert und sollte an die Aera der "Goldenen 20er" anknüpfen. Die Wiedereröffnung erfolgte unter dem Namen "Goya" und endete sowohl 2006 als auch im zweiten Anlauf 2014 in der Pleite.
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Metropol 2003 | Mozartsaal nach der Renovierung 1930 (Bildquelle: Das Lichtspieltheater) | 1950 als "Neue Scala" (Bildquelle: Der Neue Film 15/1950) |
nächtliche Ansicht um 1933 (Bildquelle: Postkartenausschnitt) Vielen Dank an Jörg Ostheimer für das Foto |
Foyer 1923 (Bildquelle: Der Kinematograph 878/1923) |
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Außenfassade 1923 (Bildquelle: Der Kinematograph 878/1923) |