TEFI |
Berlin, Alt-Tempelhof 59
eröffnet: | 14.11.1957 |
geschlossen: | 1965 |
Sitzplätze: | 572 |
Architekt: | Gustav Hermann Schmidt |
Betreiber*in: | Anne Gabrunas & Andreas Doll
1957-1965 |
Das
"Tefi" wurde 1957 in fünfmonatiger Bauzeit fertiggestellt und war somit
einer der letzten Nachkriegs-Kinoneubauten des Bezirks. Es entsatnd als
rangloses Theater auf einem Ruinengrundstück. Das weithin sichtbare,
freistehende Gebäude wurde von einem 3 Meter vorstehenden, 22 m langen
Baldachin beherrscht, der die Ein- und Ausgänge überdeckte. Ein gelbes
Neonrohr betonte die Form der Hauptfassade. Links oben am Gebäude
prangte das geschwungene Logo "Tefi" , daneben lockte großflächige
Plakatmalerei die Besucher an. Der Kassenraum diente gleichzeitig als
Windfang für das Foyer, das in seiner Form gebogen, einige Zierkästen
und den Sarotti-Süßwarenstand enthielt. Vom Foyer führte eine Treppe
nach unten zu den Garderoben und Toilettenräumen. Fast quadratisch bot
sich der Zuschauerraum dar. Die abgesetzte Decke, in der sich die
Bühnenstrahler befanden, war taubengrau gestrichen. Die Seitenwände
waren der besseren Akustik wegen in vertikale Streifen aufgeteilt.
Wände und Vorhang (Theaterdekoration und Vorhänge durch Fa. Mögelin)
waren in maisgelb gehalten. Eine geschmackvolle Beleuchtung
(Beleuchtungskörper durch Lichthaus Mösch am Tauentzien), und eine
bequeme Bestuhlung mit 572 Halbhochpolster-Kinosesseln sorgten für einen
angenehmen Aufenthalt. Die dunkelrote Cordbespannung der Bestuhlung und der
ebenfalls rötlich gehaltene Beizton der Stuhlrückwand passten gut zum mausgrauen
Linoleumbelag des Fußbodens. Der Zuschauerraum war mit einer vollautomatischen
Lüftungs- und Luftheizungsanlage versehen. Diese war mit einer ELCO-Ölfeuerung
ausgestattet und schaltete sich, dem Vorführungsbetrieb entsprechend,
automatisch ein und aus. B5806 N5795 W5749 E5797
Das "Tefi" war seit der Eröffnung mit Breitwandtechnik (Leinwandgröße 4,7 x 11 m) eingerichtet. Für Bild- und Tonsystem CinemaScope war Einkanal-Lichtton, Einkanal-Magnetton und Vierkanal-Magnetton möglich, sowie die Bildformate 1:2,35 und 1:2,55. Dies erfolgte mit einer Vorführmaschine Askania AP XII und für den Ton mit Lautsprechern Isophon. Es wurden täglich Filme vorgeführt an 22 Vorstellungen und einer Spätvorstellung je Woche. B5801 Quelle u.a: Wikipedia Anne Gamrinus führte die Geschäfte bis zum Schluss. Sie besaß in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre noch weitere Kinos: "Tivoli" und "Mali" in Tempelhof und die Charlottenburger "Filmbühne Mali". Das "Tefi" bestand trotz der eigentlich günstigen Lage nur 8 Jahre. |
Ansichten von 1957 (Bildquelle: Filmblätter 06/1958)