ZOO - PALAST

Berlin, Hardenbergstr. 29a

eröffnet: 1957
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 1194/550 (1958) - 1070/96/84/438/181/222/368/151/106 (2005) - 781/273/159/161/157/36/39
Architekt: Paul Schwebes, Hans Schoszberger, Gerhard Fritsche - Anna Maske (Neugestaltung und neue Säle 2013)
Betreiber: Thomas & Co (Gf: Max Knapp)   1957 - 1993
UCI                                              1994-31.12.2010
geschlossen                                   2011-2013
Joachim Flebbe                             seit 27.11.2013

Der "Zoo-Palast" war mit der größte Kinoneubau der 1950er-Jahre und seine Architektur ist ein typisches Beispiel seiner Zeit .Von Anfang an war er als Doppelkino konzipiert , wobei das "Atelier am Zoo" unter heutigen Maßstäben  auch noch als Grosskino gelten kann. Die kleineren Säle wurden erst in den 1970er und 1980er-Jahren unter Einbeziehung der benachbarten Gebäude hinzugefügt und beim Umbau 2013 neu konzipiert bzw. aufgegeben.

An traditionsreicher Stätte in der West-Berliner City wurden 1957 diese zwei neuen Kinos unter einem Dach erbaut. Sie schoben sich wie zwei Keile übereinander. Das sanft ansteigende Parkett des großen Hauses ist zugleich die Decke des darunterliegenden kleinen Hauses. Vierfache Schallsicherung sorgte für einwandfreie Aufführungen. Inhaberin des "Bikini am Zoo"-Areals, das sich in seiner äußeren Gestalt den modernen Nachbarn anpasste, dem Hochhaus zur Linken und der lang-gestreckten Fassade des Berliner DOB-Zentrums zur Rechten, und einen seltsamen Kontrast zur gegenüberliegenden Ruine der Gedächtniskirche bildete, war die "Kommandit-Gesellschaft Filmtheater am Zoo, Thomas & Co. GmbH". Ihr Besitzer, Max Knapp, hatte damit seine Stellung als einer der bedeutendsten Filmtheater- Besitzer in Berlin weiter gefestigt und ausgebaut. Der alte UFA-Palast am Zoo, der sich an fast der gleichen Stelle erhob und im November 1943 einem Luftangriff zum Opfer fiel, hatte 2000 Plätze. Eigentlich sollte ein gleich großes Haus  neu errichtet werden, doch entschloss man sich in Anbetracht der gegenwärtigen Situation, den zur Verfügung stehenden Raum aufzuteilen. Der "Zoo-Palast" verfügte über 1204 Plätze, während das "Atelier" 550 Zuschauern Platz bot. Den Architekten Schwebes, Dr. Schloszberger und Fritsche verkleideten die Außenfront des 30 000 Kubikmeter umfassenden Stahlbetonbaus ist mit naturfarbenen Tonstein-Stabverblendern. Ladenfront und Zugangstreppen wurden mit graphitfarbenen Mosaik-Tonplättchen belegt. Die große Kassenhalle des "Zoo-Palastes" ging in das 450 qm bedeckende Foyer über, das Gelegenheit zu festlichen Empfängen bot. Dezente Farben beherrschten den Zuschauerraum: taubenblau bespannte Wände, braune Mahagoni-Vertäfelung und silbergraue Polstersitze.
Die Bühne mit ihrer Grundfläche von 200 qm bot Gelegenheit zu Konzert- und anderen Veranstaltungen. Die Bildprojektion übernahmen drei Ernemann X-Vorführmaschinen. Hinter der 10 x 20 Meter großen nahtlos metallisierten "Harkness"-Bildwand waren ein Euronor- und zwei Bionor-Lautsprecher angeordnet, die durch zehn weitere, im Zuschauerraum verteilte Effekt-Lautsprecher unterstützt werden konnten. Die vollautomatische Klima-Anlage des Theaters war an die Stadtheizung angeschlossen. Dezente Farbgebung kennzeichnete auch das Innere des "Atelier am Zoo". Die Wandflächen waren auf grauem Grund vertikal mit hellen Eschenprofilstäben besetzt und gaben an den Seltenwänden in parabelförmigem Ausschnitt einer grünen Velvetbespannung Platz. In Berlin wurden hier zum ersten Mal Einbeinsessel aus verchromter Stahlrohrkonstruktion verwendet. Die technische Ausrüstung des "Ateliers" bestand aus zwei Ernemann X - Maschinen mit Licht- und Magnetton-Anlage und einer Bildwand im Format 5 x 12 Meter. Zwei Eurodyn-Lautsprecher ergänzten sich mit acht im Raum verteilten Effektlautsprechern zum Raumton.
N5745 E5747

Bis zur Errichtung des neuen Festspielhauses am Potsdamer Platz war der "Zoo-Palast" Mittelpunkt der Berlinale.

Unter dem Management der UCI verlor der Komplex schnell seine herausragende Stellung unter den Berliner Filmtheatern. Seit 2005 wurde sehr laut über eine Schließung nachgedacht. Diese erfolgte 2011. 2013 dann die glanzvolle Wiedereröffnung mit saniertem historischen sowie neu gebauten Sälen unter Führung von Herrn Flebbe.

Ausführliche Informationen im Kinokompendium.

Eien Artikel der "Bauwelt" finden Sie hier. Einen Artikel über die Umbauarbeiten finden Sie hier


Zwei Bilder vom November 2013

Vielen Dank an Thorsten Harwardt für dieses Bild von 1998





Bilder von 2004

Großer Saal 2004




Atelier am Zoo 2004

Atelier am Zoo 2004

Atelier am Zoo 2004

Minilux 2004

Minilux 2004

Minilux 2004

Kino 3 2023

Kino 3 2023

Kino 3 2023

Kino 3 2023

Kino 4 2023

Foto von 1957 (Bildquelle: Filmecho 47/1957)


Raumschema 1957 (Bildquelle: Filmecho 47/1957)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 22.12.2024 - © allekinos.com