Im Norden Berlins, nahe der Grenze zum damaligen sowjetischen
Sektor, errichtete die neugegründete Kinogesellschaft "atlantic",
Knapp, Seifert & Co. ihren Erstling. Die kurze Aussenfront
wurden durch einen markanten Schriftzug, der abends in zweifarbigen
Neonlicht erstrahlte, zum Blickpunkt der belebten Brunnenstraße am
Gesundbrunnen. Betrat man von der Straße her den mit Detopak-platten
völlig verkleidetenKassenraum und das geschmackvoll
ausgestattete Foyer, fielen dem Besucher die 4 verschiedenfarbige
Neonlichtkreise als Deckenbeleuchtung sowie die abwechslungsreich
gehaltenen Fußböden auf. Große Schaukastenvitrinen mit indirekter
Beleuchtung gaben beiden Räumen neben aparten Wandarmen die
notwendige Helligkeit. Der sehr weiträumige Zuschauerraum war in Grün
und Gelb gehalten. Die mit Steinwolle wattierten und mit grüner Acella
bespannunten Wände, die bequemen Hochpolsterstühle, der kupferfarbene
Vorhang und das Licht der Beleuchtungskörper in Form von Sonnen gaben
dem Raum trotz seiner großzügigen Anlage einen intimen Charakter.
Mittelpunkt des Raumes war der archtektonisch schöne Bühnenraum mit
seiner indirekten Vouten-Ausleuchtung. Technisch war das Theater
auf alle damals gängigen Breitwand-Vorführungen abgestellt. Die Bühnen
einrichtung besorgte die Märkische Maschinenfabrik. Die technische
Einrichtung bestand aus zwei Ernemann IV-Maschinen, einer
Zeiss-Ikon-Dominar-Tonanlage und vier Verstärker für den Stereoton mit
Ikofox-Lautsprecherkombination. Die Bildwand mit Größenverhältnis von
4,50 x 11 Metern konnte für sämtliche Bildformate verwendet werden. Trotz der schwierigen Lage nahe der Mauer konnte sich das Kino - wohl auch wegen der potenten Betreiber - bis 1971 halten.