BALI |
Berlin - Köpenick,
Bahnhofstr. 35
eröffnet: | 1933 |
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geschlossen: | Juli 1964 |
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Sitzplätze: | 600 (1934) - 554 (1942) - 558 (1950) |
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Architekt: | Gerhard Rehder | ||||
Betreiber: |
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Das
neuerbaute "Bali" wurde wahrscheinlich schon 1933 von von der
Johannisthaler Lichtspiel GmbH eröffnet, der Geschäftsführer im Haus
war Johann Hoffmann.
Schon ein Jahr später - im Herbst 1934 übernahm Walter Feindt, der in Köpenick bereits das "Forum" und das "U.T:" betrieb, das Haus. Im Bericht der "Lichtbild-Bühne" wird hier über eine Neueröffnung gesprochen - deshalb die leisen Zweifel, ob die Vorgängerfirma je den Spielbetrieb startete. Andererseits wird auch in den Kinoadressbüchern 1933 als Gründungsdatum angegeben. Erbaut wurde das Theater nach den Entwürfen und unter der künstlerischen Leitung von Gerhard Rehder. Über der vorhandenen Ladenfront erhob sich mit starkem Lichteffekt von rotem und weißem Neon die Kinofront mit weithin sichtbarem Namen und Großplakat. Durch einen leuchtend roten Vorraum mit den Filmfotos gelangte man in die geräumige eindrucksvolle Vorhalle, welche in warmen, hellen Tönen gehalten war. Zwei halbrunde Freitreppen waren durch einen erhöht liegenden offenen Logenumgang verbunden. Die Schiefwinkligkeit des Grundstücks war in dieser Vorhalle durch die Anordnung eines Fünfecks in derartig geschickter Weise überwunden, das der Besucher von einer Unregelmäßigkeit überhaupt nichts merkte. Ein schöner Theaterraum mit seinen stark ansteigenden gebogenen Stuhlreihen vermittelte mit seiner roten Tönung einen angenehmen, intimen Eindruck. Die geschmackvolle Seitenbeleuchtung bestand aus langen schmalen Leuchtkörpern. Ein Umgang umschloss den Stuhlblock, das Personal trug einheitliche Kleidung mit der Aufschrift "Bali". Es gab eine Bühne von 33 m², ein goldgelber Vorhang befand sich vor der "Sonora"-Bildwand. Die Tonanlage stammte von Klangfilm, sie war mit einer Europa-Junior-Apparatur kombiniert. Die Projektionsmaschinen waren Hahn-Goerz-Fabrikate. L34216 Das Kino überstand die Kriegsjahre und wurde nach dem Krieg von der Walter Feindt & Co. KG weitergeführt. Lage und Zustand des "Bali" sorgten für Zulauf, so wurden oft mehr Karten verkauft als es Bestuhlung gab. Die Folge waren Stehplätze für späte Zuschauer in den Seitengängen. Die Bühne hatte auch eine Theaterkonzession. An den Wochentagen gab es zwei am Samstag drei und am Sonntag vier Vorstellungen. Das "Bali" zeichnete sich dadurch aus, dass auf dem Vordach eine Rückpro-Bildwand installiert war, auf welcher Dias gezeigt wurden. Am Ende der 1950er Jahre übernahm der VEB Berliner Filmtheater alle verbliebenen privat geführten Lichtspielhäuser, so auch das "Bali". Später wurden hier Statisten für DDR-Fernsehfilme ausgesucht. Das Kino wurde im Juni 1964 geschlossen, als die Zuschauerzahlen trotz der Beliebtheit sanken. Ab 1966 wurde es ein Aufnahmeatelier der “DEFA”. Das Gebäude auf dem Grundstück Bahnhofstraße 35 stand noch bis Anfang der 1990er Jahre, musste jedoch weichen, als das 1997 eröffnete Einkaufscenter „Forum Köpenick“ (Bahnhofstraße 33–38) errichtet wurde. Quelle u.a: Wikipedia |
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