Berlin, Friedrichstr. 180
eröffnet: |
Ende April 1913 |
geschlossen: |
1943 |
Sitzplätze: |
850 (1913) - 758 (1918) - 800 (19130) - 723 (1940) |
Architekt: |
Moritz Ernst Lesser |
Betreiber: |
Pagu, später U.T. GmbH, danach Ufa
1913-1928
Kinoname: U.T. Friedrichstraße Lutetia-Film GmbH (Storch &
Wasserreich) 1928-1931
neuer Kinoname: Bavaria-Lichtspiele (B.L) Admirals-Kino GmbH Gf: Storch & Wasserreich 1932 Walter
Schibaiski
1933-1934 Ufa
18.9.1934-1943
neuer Kinoname: Ufa Friedrichstraße
|
Im neuerbauten
"Bavariahaus", ein Biertempel modernsten Betonstils, wurde 1914 ein sechstes
"Union-Theater" eröffnet. Trotz allergrößter Raumausnutzung, denn die Enge
machte es zur Bedingung, das buchstäblich jeder Quadratzentimeter ausgenutzt
werden musste, war es dem Baukünstler Moritz Ernst Lesser doch möglich geworden,
ein prächtiges Lichtspieltheater in den Schachtelbau hinein zu praktizieren, das
für 850 Personen bequem Platz bot. Der breite und einladende Eingang zum
Bavaria-Restaurant hatte links und rechts nur bescheidenen Platz für zwei
Flügeltüren zu den Aufgängen zum Kino-Theater gelassen, die etwas zu
klein erschien, während das Theater innen den Besucher auf das höchste
überraschte. In kühnen Linien zog sich ein breiter Rang herum. Die Logen
hatten einen chorstuhlartigen Hintergrund erhalten. Die Bestuhlung
war grün gepolstert. Von ausgezeichnet effektvoller, künstlerischer und
diskreter Wirkung waren die oval gehaltenen Beleuchtungskörper. Die
Effektbeleuchtung für die Front lieferte A.B. Carter, die sehr vornehm wirkenden
Livréen für das Personal fertigte Hermann Hoffmann. Viel beachtet wurde ein
Lilliput-Page, 98 Zentimeter groß, 55 Pfund schwer, 18 Jahre alt, der
"namentlich" Willy Vocke hieß und großes Aufsehen erregte. Die Geschäftsführung
lag in den Händen von Herrn Gottschild, bekannt als bisheriger Betriebsleiter
des "U.T. Unter den Linden". L1423
Unter
der Direktion von den Herren Storch und Wasserreich wurde das Kino am
Donnerstag, den 4. September 1930 als renoviertes Tonkino mit dem Film "Die vom
Rummelplatz" wiedereröffnet. K30206
Ab 1934 übernahm die "Ufa" wieder das
Haus. Mit dem Film "Herr Kobin geht auf Abenteuer" ging der Spielbetrieb am 28.
September des Jahres weiter. Gleichzeitig erhielt der Bau eine völlig neue
Lichtfassade. Den Eingang schmückten zwei etwa 7 m hohe Lichtsäulen aus
Opaxitglas, den Abschluss bildete das bekannte Ufa-Zeichen. Die gesamte
Lichtreklame war über 9 m hoch. Auch im Inneren wurde das Theater in
verschiedenen Teilen umgestaltet.. Sämtliche Vorräume sowie die Eingangshalle
und das Haupttreppenhaus waren in hellen Tönen stimmungsvoll
gehalten.
Bavaria Haus 1913 (Bildquelle: Postkarte)
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Ansicht um 1939 (Bildquelle: Postkartenausschnitt)
Vielen
Dank an Jörg
Ostheimer
für das Foto
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Datum der Erstellung/letztes Update: 03.10.2024 - © allekinos.com