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Berlin - Spandau, Carl-Schurz-Str. 49

eröffnet: 10.8.1956
geschlossen: 1971
Sitzplätze: 810 (1956/1967)
Architekt: Pierre de Born
Betreiber: Walter Feindt                  1956-mind.1967

Die Lage in der belebten Carl-Schurz-Straße unmittelbar gegenüber der Reformationskirche zwang den Architekten Pierre de Born zu einer betont einfachen Ausgestaltung der 30 m breiten Fassade, die mit ihren roten Klinker sich gut in das Bild der alten Häuser einfügte. Auf eine Großflächenwerbung musste mit Rücksicht auf die Kirche verzichtet werden. Eine schmale Leuchtfläche über den Eingangstüren glich diesen Mangel geschickt aus. Den völligen Neubau erstellte die Baugesellschaft Frankfurt-Berlin GmbH.
Ein helles Foyer in zartem Apfelgrün sorgte für die nötige Einstimmung der Besucher, bevor sie das mit 810 Hochpolstersitzen ausgestattete Theater betraten. Das Haus war so angelegt, das eine Erweiterung auf 1000 Plätze (in Erwartung des Wegfalls der Zonengrenze - aber zu diesem Zeitpunkt bestand das Kino schon längst nicht mehr...) möglich war. In der modernen Linienführung des Zuschauerraums, dessen Wände unten mit Acella gepolstert und darüber mit Velour bespannt waren, der sich bis zur Bühne hinzog und sich im gleichfarbigen Vorhang fortsetzte, fiel besonders die Deckengestaltung (Rigips-Akustik-Platten) auf, die der Architekt in sieben indirekt beleuchteten Stufen angelegt hatte. Die Hälfte des Theaters war als Parkett ausgebildet, der Rest in einer stufenförmigen Rangfortsetzung, so das von allen Plätzen eine ausgezeichnete Sicht gewährleistet war.
Die kino- und tontechnische Austattung bestand aus einer Zeiss-Ikon Dominar-Variant-Apperatur, die für CinemaScope und Vierkanal-Magnetton eingerichtet war. Die Bildwand hatte eine Maximalausdehnung von 6x12Metern.


   

Vielen Dank an Michael Kautz  für die oberen Bilder

   

Bildquelle: Filmblätter 38/1956

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