GERMANIA - PALAST |
Berlin - Charlottenburg, Wilmersdorfer
Str.
53-54
eröffnet: | 08.03.1910 - 15.09.1956 (Wiedereröffnung) |
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geschlossen: | 1964 |
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Sitzplätze: | 700 (1910) - 800 (1930) - 975 (1956/1962) |
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Architekt: | Lachmann und Zauber (1910) - May Meissner & Hans Sbrzesny (1922) - Wilhelm Kratz (1931) - Werner Weber (Wiederaufbau 1956) | ||||
Betreiber: |
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Ein neues Vitaskope-Theater
eröffnete die Bioskop-Theater-Gesellschaft 1910 in der Wilmersdorferstraße 53
mit einer Privat Vorstellung vor geladenem Publikum. Es war laut dem
"Kinematograph"die vielleicht größte und glänzendste Schaubühne dieser Art in
der deutschen Reichshauptstadt. Das Theater, das nach den Plänen der Firma
Lachmann und Zauber erbaut worden und mit aller Verbesserungen der Neuzeit
ausgestattet war, enthielt 700 bequeme Sitzplätze. Der Saal war vorzüglich
ventiliert. Die Bestuhlung wurde von der bekannten Stuhlfabrik Otto &
Zimmermann in Waldheim i. S. geliefert. K10172
Quelle u.a: WikipediaNoch im gleichen Jahr verkaufte die Bioskop-Theater-Gesellschaft das Kino für den Preis von 75.000 Mark an die neugegründete "GermaniaTheater GmbH". L10103 1916 gaben James Koettner und Erich Meyer ihr Amt als Geschäftsführer auf. Sie wurden durch Camillo Rosenbach und Else Gerson ersetzt. L1545 Ein erster Umbau mit Einbau von Logen erfolgte durch May Meissner und Hans Sbrzesny von 1920-1922, ein weiterer von Wilhelm Kratz 1928-1931. Der Saal verfügte zudem über eine Bühne und einen Orchestergraben für eine 8 Mann-Kapelle. 1920 wurden Paul Samter und Else Gerson als Geschäftsführer erwähnt. Ab 1931 übernahmen Martin Schaps und Hermann Brandt das Kino. Zunächst renovierten sie das etwas heruntergekommene Haus. Die Fassade erstrahlte in hellem Licht und das Foyer wurde modernisiert. Erster unter ihrer Regie gezeigter Film im renovierten Saal war am 10. September des Jahres "Um eine Nasenlänge". Auf die bisher üblichen Bühnenschauen im Vorprogramm wurde jetzt verzichtet. K31210 Im Zweiten Weltkrieg wurde der Germania-Palast zerstört und der Wiederaufbau zunächst verworfen. Erst 1955 begann man mit dem Aufbau nach Plänen des Architekten Werner Weber im Hof des Grundstückes Wilmersdorfer Straße 54, die Eröffnung fand am 15. September 1956 statt. Weber unternahm den Versuch, von dem gängigen "Kunststoffstil" abzugehen und das verwendete Material in seiner Ursprünglichkeit wirken zu lassen, nur unterstützt von indirekter Beleuchtung. Das Interesse des Besuchers sollte unmittelbar auf die Bühne mit der 7,5 m hohen und 15,2 m breiten Leinwand hingelenkt werden. Der Saal lag im Hof und hatte - solange das Vorderhaus nicht wieder aufgebaut würde - durch einen überdachten Gang mit der Straßenfront Verbindung. Eine kleine, gedrängte Kassenhalle gab den Weg frei auf ein größeres Foyer und von dort in den großen Theaterraum selbst, der 16 m lag und 22 m breit war.Überraschend war der Versuch Webers, den Besucher mit Licht und Farben von der dunkleren Straße bis zur hellerleuchteten Leinwand zu führen. Das Foyer hatte eine gelbgetönte Decke mit schwarz eingelegten Rasterleuchten und helle Wände, die in schwarz-gelb gemusterten Fußboden übergingen. Im Theaterraum selbst wurden die Wände von großflächigen Schotten aus Akustikplatten bedeckt. B5638 E5677 W5647 Bereits 9 Jahre später wurde das Kino schon geschlossen und abgerissen, es fiel der Erweiterung eines Einkaufszentrums zum Opfer. |