HOLLYWOOD |
Berlin - Charlottenburg, Kurfürstendamm 64-65
eröffnet: | 03.11.1954 |
geschlossen: | 30.9.2003 |
Sitzplätze: | 425 (1958) |
Architekt: | Lawes |
Betreiber: | Edmund
Ziemann 1954-mind.1967 Kinoname.
Bonbonniere Rudolf / Hans Ziemann mind.1977-2001 neuer Kinoname1977: Cinema Berlin neuer Kinoname 1983: Hollywood Familie Kruse 2001-2003 |
Nachdem die nach
dem Krieg im Foyer des ehemaligen "Alhambra" errichtete "Bonbonniere" einem
Restaurant weichen musste, eröffnete der letzte Pächter dieses Hauses - Herr
Edmund Ziemann - in einem benachbarten Geschäftshaus-Neubau ein 424 Personen
fassendes Uraufführungstheater, das am 3.11.1954 mit "...und ewig bleibt die
Liebe" eröffnet wurde.
Ziemann musste nach 1945 seine 4 Filmtheater im oberschlesischen Beuthen aufgeben und kam danach nach Berlin.
Auffallend an dem Theater war die breite, und in weißes Neonlicht getauchte Außenfront. Infolge der breiten Seitengänge und des großzügig bemessenen Abstandes zwischen den Stuhlreihen wirkte der Saal größer als sonstige Häuser mit vergleichbarer Sitzplatzzahl. W5447 E5447
Es florierte, solange es der deutschen Nachkriegsproduktion gut ging und die Westberliner Filmtheater noch von den Bewohnern Ost-Berlins besucht werden konnten, und es wurde in "Cinema Berlin" umbenannt, als die Programme auf Action (vornehmend aus Hongkong) und bisweilen auch auf Porno umgestellt wurden.
Nachdem sich in den 70er-Jahren eine immer grösser werdende Gruppe sogenannter "Off"-Kinos herangebildet hatte, deren Programme von der Gratis-Programmzeitschrift "Filmszene" allmonatlich vorgestellt wurde, hatte sich 1983 auch dieses Kino unter dem neuen Namen "Hollywood" spielplanmäßig dieser Gruppe nach wie vor selbstständiger Filmtheater angeschlossen.
Betreiber war nun
Hans Ziemann - sein Vater und sein Bruder Rudolf waren inzwischen verstorben
Quelle u.a: Filmecho
Während das Kino in der Anfangszeit u.a. mit Platzanweiserinnen in farblich und stilistisch auf die Einrichtung abgestimmten Kostümen glänzte, musste das Lichtspieltheater in der Kinoflaute der 70er Jahre auf jeglichen Glamour verzichten und spielte Pornofilme um zu überleben. Zwischen 1977 und 1983 nannte sich das Kino 'Cinema Berlin', und nahm anschließend unter dem Namen 'Hollywood' den regulären Filmbetrieb wieder auf. 1992 wurde das Kino umgebaut und auf zwei Säle erweitert wurde. Seitdem der alte Pächter 2001 verstorben ist, wurde das Kino von dem Hausbesitzer-Ehepaar Kruse in Eigenregie, unabhängig von den großen Kinoketten, geführt. In diesem Zuge wurde nicht nur das Foyer komplett renoviert, sondern auch beide Säle grundgereinigt. Nach einer Zwangsversteigerung im Jahr 2003 wurde den Kinobetreibern durch den neuen Besitzer gekündigt.
Quelle u.a: Kinokompendium.de
Einen Youtube-Film können Sie hier sehen.
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Ansicht von 1956 (Bildquelle: Filmblätter 48/1956) |