MERCEDES - PALAST

Berlin - Wedding, Utrechter Str. 33

eröffnet: September 1926
geschlossen: 1962
Sitzplätze: 2300 (1926) - 1887 (1947) - 1830 (1953/1962)
Architekt: Fritz Wilms
Betreiber:
Mercedes Palast Lichtspiel Theater Utrechter Str. GmbH
Ufa
Heinz Goebel
Mercedes-Palast AG, Gf: Fritz Genegel
Mercedes-Palast AG, Heinz Witt, Gerda Roggisch
Mercedes-Palast AG, Heinz Witt
1928-1929
1930-1945
1948-1949
1949-1951
1952
1953-1962
Kinoname: Mercedes-Palast
neuer Kinoname: Ufa-Theater  Utrechter Straße L30167
neuer Kinoname: Mercedes-Palast




Der »Mercedes-Palast« wurde 1926 nach Plänen von Fritz Wilms auf den Grundmauern einer ehemaligen Eisengießerei erbaut, er verfügte über 2300 Plätze. Das Gebäude befand sich an der Utrechter Straße 33 (heute 17-21) Ecke Turiner Straße.

Die äußere Front zeigte den damals modernen Stil gerader Linien, abends durch Beleuchtung unterstrichen. Beim Eintritt öffnete sich ein voluminöser Vorraum mit einer kleinen Musik-Nische.Großzügig gebaute Kassen und Garderoben vermieden Gedrängel. Foyer und Wandelgänge umfassten den ranglosen Theaterraum. Im Saal schloss eine Reihe von Logen die Rückwand des riesigen Parketts ab. Auf einen Rang wurde verzichtet. Die harmonische Farbengebung wurde durch aparte Beleuchtungskörper an den Wänden und sanftes Deckenlicht erhöht. Die Wände waren im unteren Teil mit rotem Paneel verkleidet, darüber strukturierten schmale und breite Felder in Weiß und Iris-Gold sowie übereinandergeordnete, blütenkelchförmige Lampen den Raum. Die Bühne mit goldfarbener Umrahmung und dunkelblauem Vorhang inszenierten flankierende, farbig durchleuchtete Wasserspiele. Hellblaue Polsterstühle, die die Garderobenaufbewahrung in Fächern unter den Sitzen gestetteten, komplettierten das Raumgefüge. Die Bühne hatte eine Breite von 17 Metern und war 9 m tief. Die Projektionsfläche betrug 9 x 11 m.
Zur Eröffnung gab es auf der Bühne ein paar russische Gesangs- und Tanznummern im Stil des "Blauen Vogels". Eine riesige Oscalyd-Kinoorgel mit goldbronzierter Vergitterung reichte aus, um einen ganzen Film zu begleiten. Nichtsdestotrotz wurde zur Eröffnung ein 30 Musiker starkes Orchester zusammengestellt, welches unter der Leitung von Kapellmeister Bulleriahn stand.
Der Filmpalast entstand unter Federführung der "Universal", seine Gesamtleitung hatte Oscar Einstein, der von Herrn Fred Endländer als artistischen Leiter unterstützt wurde. Eröffnungsfilm war  “Michel Strogoff”.  L26221 K261022

Ab 1930 übernahm die »Ufa.« das Haus - jetzt als Tonfilmtheater. K30196

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er weiterhin als Kino genutzt. In den ersten Jahren wurden die Schäden bei laufendem Betrieb nach und nach behoben. 1949 war dann die große Oscalyd-Orgel wiederhergestellt. Zu diesem Anlass gab es eine Galavorstellung mit "Der Dieb von Bagdad". W4969
Nach dem Aus als Kino erfolgte die Nutzung als Supermarkt, 1987 wurde das Gebäude abgerissen.
Quelle u.a: Kinoarchitektur in Berlin


   
Photos von 1926 (Bildquelle: Cinematreasures)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 25.04.2021