Fritzsche,
Hübsch & Fritz Reiser - Palladium Film- und Bühnenschau GmbH
Bruno Esbold, Potsdam
J. Lusternick und A. Neukrug
Fritz Wege
Bruno Esbold
Ernst Wolff
Zu Weihnachten 1926 wurde an der
Ecke Baerwald-/Blücherstraße das erste Großkino in dieser Ecke der
Stadt eröffnet. Es entstand durch den Ausbau der ehemaligen Reithalle
des II. Garde-Dragoner-Regiments. Architekt war laut dem Buch
"Kinoarchitektur in Berlin" der erste (Mit-)betreiber Fritzsche. Von
Weitem erkannte man schon die auffallende Fassadenbeleuchtung
in verschiedenen Farben. Die achtachsige Fassade aus Backstein war
reich gegliedert mit profiliertem Gesims. Der Saal bot den
„Palladium-Lichtspielen“ Raum für etwa 960 Sitzplätze und besaß eine
Bühne von 6 m × 7 m, für die täglichen
Vorstellungen wurde das Programm zweimal in der Woche gewechselt. Das
Kino wurde in den 1940er Jahren mehrfach als Uraufführungstheater der
UFA genutzt. Das Kino hatte einen geräumigen Vorraum mit Kasse, eine
weite Halle mit Garderobe und Büffet sowie den Innenraum ohne Rang..
Dieser war hinten durch eine Loge abgeschlossen, in dem brennende
Ziegelrot der Wände und die in Gelb gehaltene indirekte Beleuchtung
wirkungsvoll miteinander abgestimmt waren. In einen geschmackvollen
Rahmen war die Bühne war mit einem grünlich-silbernen Vorhang gestellt.
L27001
Zur Eröffnung wurde der Film "Die lachende Grille" gespielt.
Anschließend gab es auf der Bühne die Revue "Achtung! Welle 5000" mit
Schlagern und reizenden Kostümen, untermalt vom Orchester Max Klinkes.
Die technische Leitung hatte Willy Richter.
Vor Filmbeginn gab es Varieté-Aufführungen, es wurden Operettenszenen
und Darbietungen von Zauberern und Feuerschluckern geboten.
1929 wechselte die Leitung: Betreiber war jetzt Bruno Esbold, der in
Pommern erste Erfahrungen in der Branche gesammelt hatte und über
Potsdam den Weg nach Berlin fand. Während der Gala-Vorstellung zur
Einführung wurde auch ein Tonfilm L2983
Das Palladium war mehrfach Uraufführungstheater, so am 30.12.1941 für
"Illusion", am 6.1.1944 für "Um 9 kommt Harald" oder am
26.9.1944 für "Musik in Salzburg". Quelle: filmportal.de
Im Jahre 1930 übernahm Bruno Esbold
aus Potsdam (Vorführer Wilhelm Sieker) das Kino in der Baerwaldstr. 17
und ließ von Tobis auf Tonfilm-Vorführung umrüsten. 1932 wurden J.
Lusternick und A. Neukrug die Betreiber, wobei nach 1937 abermals Bruno
Esbold als Inhaber im Reichskino-Adressbuch genannt ist. Das Gebäude
entlang der Baerwaldstraße blieb durch den Krieg hindurch erhalten In
den Nachkriegsjahren führte Ernst Wolff die Palladium-Lichtspiele (980,
dann 958 Plätze) mit 17 Vorstellungen in der Woche an sieben Tagen.
1957 wurde mit dem Vorführer Harry Wachtel auf Breitwand (CinemaScope)
umgerüstet. Mit den Bild- und Tonsystemen „CS 1 KL“, „CS 4 KM“ und
„Perspecta“ waren die Bildwand-Formate 1:2,35 und 1:2,55 möglich, die
Wiedergabe erfolgte vom Projektor Ernemann VII B (Lichtquelle:
Becklicht) mit Verstärkern und Lautsprechern von Klangfilm, hinzu kam
die tönende Diaabspielung. Die 910 Sitzplätze waren gepolsterte
Kinosessel, die Anzahl der wöchentlichen Vorstellungen stieg auf 21 mit
zwei Matinee-/Spätvorstellungen.
Auf dem Grundstück der Kaserne, wo sich auch der Kinosaal befand,
entstand nach dem Abriss der verbliebenen Gebäude ab 1976 ein
Schulkomplex und eine Kita. Quelle u.a: Wikipedia und "Kinoarchitektur in Berlin"
- Reimer Verlag