PALAST - KINO STERN

Berlin - Neukölln, Hermannstr. 49

eröffnet: 1915
geschlossen: 1973
Sitzplätze: 321 (1918) - 951 (1923) - 1197 (1925)
Architekt: Heinrich Möller und Max Bischofl, Bauingenieur Gustav Heun (Umbau 1925) - Pierre de Born (Umbau 1956)
Betreiber: Alfred Blank                                                                      1915-1917  L1608
Frau Wohlfahrt                                                                  1918
Vereinigte Kukuk-Excelsior-Stern (Ufa)                             1920-1929
USA Finance & Property Control                                      1948
Vereinigte Kukuk, Excelsior-Stern Treuhänder: A. Feldes   1950-1956
Ufa                                                                                    1957-1961
Fritz Star                                                                            1962-mind.1967

Auch das Palastkino Stern gehörte zu den kleineren Filmtheatern der Zwischenkriegszeit. Es wurde in den Jahren 1925 bis 1926 von Max Bischoff und Heinrich Möller sowie dem Ingenieur Gustav Heun durch einen Umbau eines ausgebrannten Hinterhaus-Saales in der Hermannstraße 49 aufgebaut. Der breite Eingangsbereich bestand aus dem erneuerten Erdgeschoss und ersten Obergeschoss des Wohnhauses, neben der Tür befanden sich Schaukästen mit dem Kinoprogramm. Die Vorhalle bildete ein Raum mit dunkler Holzverkleidung und blaugoldener Decke. Der rechteckige Zuschauerraum bot im Parkett 638, auf dem Rang 464 und in den in den Saal ragenden Logen 98 Zuschauern Platz. 1935 baute Heinrich Möller die Fassade um, im Zweiten Weltkrieg wurden Teile des Gebäudes zerstört, die 1946 wiederhergestellt werden konnten. 1956 wurde das Kino vom Architekten de Born umgebaut, 1973 endete die Nutzung als Kino, und ein erneuter Umbau machte aus dem Gebäude einen Selbstbedienungsladen.  L2582
Quelle: Wikipedia

Die Glanzzeit des Kinos in Neukölln waren die 20er Jahre, in denen ein prunkvoller Bau den nächsten übertraf. Das “Palast-Kino Stern” an der Hermannstraße war eines der ersten eigenständigen Filmtheaterbauten. 1915 eingeweiht, brannte es neun Jahre später bis auf die Grundmauern ab. Dabei war nicht ein Filmbrand - wie sonst meist üblich - sondern Glutstücke, die aus einem kleinen Ofen auf den Fußboden fielen, schuld. Bis zur Neueröffnung richtete man zunächst gar ein Behelfskino ein, um dem Ansturm der Filmbegeisterten gerecht zu werden. Der Neubau faste 1170 Plätze unter einer elliptischen, goldenen Kugel, die der Berliner Maler August Unger kunstvoll verziert hatte. 1973 endete der Spielbetrieb und aus dem Schmuckstück wurde ein Supermarkt.
Quelle: neuköllner.net (Miriam Schmitt) + L24145

Nach mehrwöchigem Umbau wurden die bisherigen Stern-Lichtspiele in Berlin-Neukölln als UFA im Stern neu eröffnet und boten ihrem Stammpublikum mit dem Cinemascope-Film „20 000 Meilen unter dem Meere" (Verleih: Herzog) sogleich etwas Besonderes. Das Haus ist nicht nur äußerlich in neuer Schönheit erstanden, sondern auch im Innern bis in kleine Einzelheiten modernisiert. Die Zahl der Plätze wurde von 1181 auf 1154 reduziert, um ein bequemeres Sitzen (in stahlgrauen Polstersesseln von der Firma Stüssel) zu ermöglichen. Braun getönte Rigipsplatten an den Wänden und eine neu eingezogene, himmelblaue Decke sorgen für einwandfreie Akustik. Die Lampen, wie kleine Sterne funkelnd, sind den Sternbildern entsprechend an den Wänden aufgeteilt. Über der 15 Meter breiten Bühne ist eine 12,75 mal 5,25 Meter große Leinwand angebracht, und zwar eine nahtlose Translux-Bildwand, die im Flugzeug extra aus den USA nach Berlin gebracht wurde. Im Vorführungsraum stehen auf Cinemascope umgebaute Ernemann 7 B-Maschinen von Zeiss Ikon. Eine Spezialanlage für Schwerhörige ermöglicht auch diesen, ein einwandfreies Hören. Der Umbau erfolgte unter der Leitung der U F A-Bauabteilung. Die technische Ausstattung lieferte UFA-Handel, die Elektro-Installation Reiche & Vogel. Hausherr Helmut Engmann zeigte vor Beginn der Eröffnungsvorstellung Pressevertretern das neue Haus, das zu den größten und repräsentativsten Lichtspieltheatern West-Berlins gehört.
Quelle: Der neue Film 66/1956


ehemaliges Palast-Kino Stern 1975 (Bildrechte: Hans-Joachim Andree)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 30.08.2018