THEATER  AM  MORITZPLATZ

Berlin - Kreuzberg, Oranienstr. 147 

eröffnet: 1910
geschlossen: 1943
Sitzplätze: 612 (1918) - 850 (1924) - 791 (1926) - 782 (1942)
Architekt:
Betreiber:
Siegbert Goldschmidt
B-S-P-Film- und Bühnenschau GmbH
Hugo Lemke
1910-1924
1925-1933
1933-1943
Kinoname: U.T. Moritzplatz, ab 1919 Theater am Moritzplatz                 L10120

neuer Kinoname: Theater am Moritzplatz


Im Westen am Moritzplatz befand sich das „Etablissement Buggenhagen“ der Aschinger’s AG mit großem Saal und Theaterbühne und ihrer 6. Bierquelle in Berlin. 1910 vermietete der Gastwirt Hermann Frey den Theater und Tanzsaal an die Projections AG „Union“, die ihr fünftes „Union-Theater“ in Berlin eröffnete.

1919 wurde das Haus nach Renovierung als ein neues Uraufführungs­theater erneut eröffnet. Direktor Golschmidt vom "Marmorhaus“ hatte hier in wenigen Tagen aus dem ein­fachen "U. T - Theater" ein erstklassi­ges Lichtspieltheater geschaffen, das zweifellos in die Reihe der besten Berliner Theater gehörte. Unter der Leitung des bekannten Kunstmalers J. Fennecker wurden die alten Räume in modernster Weise ausgestattet. Das Ganze war in orangerot gehalten und mit braun-schwarzen Linien geschmackvoll abgetönt. Die Wände wiesen originelle Malereien von Fenneker auf, die sich dem Stil des Marmorhauses anlehnten. Nach einer An­sprache des Herrn Redakteurs Artur Mellini wurde der Film „Blondes Gift“ mit Hedda Vernon vorgeführt.   L1935 

Nach der Übernahme durch Hugo Lemke 1933 wurde das Kino umgebaut. Der Stuck wurde von den Wänden geschlagen, stattdessen erhielt der Saal jetzt eine Bespannung aus rotem Samt. Mit zierlichen, goldenen Leisten abgesetzt, machte der Raum einen behaglichen Eindruck.  L33218

Das Kinogebäude und die umgebenden Gebäude am Moritzplatz wurden im Februar 1945 durch Bomben zerstört und blieb lange unbebaut. Seit 2012 befindet sich der Neubau des zweiflügeligen Aufbau-Hauses hier.

Das Union-Theater (Kinomat.Ges. a. G., Oranienstr. 147) der Frankfurter Union als „Konzerthaus Kaiserhallen am Moritzplatz & Union-Theater Moritzplatz AG“ organisiert, kam 1916 an die Union-Theater GmbH Berlin und wurde unter dem Namen „U.T. Lichtspiele“ geführt. Es wurde täglich gespielt und 1918 sind 612 Plätze, 1920 783 genannt. 1921/1922 ist Siegbert Goldschmidt Leiter der Varieté „Schaubühne Moritzplatz“ & Lichtspiele Theater am Moritzplatz, 1923 Theater am Moritzplatz & Alhambra Varieté. 1924 folgt als Inhaber des „Theater am Moritzplatz T.A.M.“ die, zunächst unter Kattwinkel sen., ab 1928 unter Fritz Kärger und ab 1928 unter Wilhelm Prusseit das Programm für die 800 Kinoplätze gespielt. Bei täglichen Vorstellungen werden zwei Programmwechsel in der Woche ausgeführt und für die musikalische Untermalung sorgt eine Kapelle mit 7–9 Personen. Wilhelm Prusseit beauftragte 1931 Klangfilm mit dem Einbau der Tonfilmtechnik, worauf 1933 Hugo Lemke mit der „TAM“ Lichtspieltheater am Moritzplatz GmbH (ab 1937 als „TAM“ Lichtspiele Lemke KG) dieses Buchstabenkürzel „TAM“ als Kinonnamen einsetzt. 1943 ist im Reichs-Kinoadressbuch die Tam Lichtspiele AG nochmals eingetragen, bevor der Betrieb des Kinos wegen der Zerstörungen beendet war.


Quelle u.a: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kinos_in_Berlin-Kreuzberg


Ansicht um 1915 (Bildquelle: Postkartenausschnitt)

Ansicht um 1915 (Bildquelle: Postkartenausschnitt) - Vielen Dank an Jörg Ostheimer für die Fotos


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Datum der Erstellung/letztes Update: 26.09.2024 - © allekinos.com