UFA -
PALAST KÖNIGSTADT |
Berlin -
Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 10-11
eröffnet: | 1914 |
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geschlossen: | 1944 |
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Sitzplätze: | 2000 (1914) - 1200 (1925) - 1199 (1940) |
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Architekt: | Hans Meyer (Umbau 1925) |
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Betreiber: |
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Schon ab 1907 wurden auf dem Areal der
"Königstadt-Brauerei" Filme vorgeführt. 1914 gab es dann einen ständigen
Kinematographen ohne feste Bestuhlung im großen Brauerei-Saal. nach dem ersten
Weltkrieg gibt es zunächst keine Hinweise auf weitere Kinoaktivität. 1925 wurde das Gebäude dann für die "Sternfilm-GmbH" umgebaut und - wenige Tage vor der Eröffnung von der "Ufa" übernommen - als zweiter "Ufa-Palast" Berlins neu eröffnet. Der in anderen Publikationen angegebene Kinoname "Rivoli-Filmbühne des Nordens" scheint nur im Planungsstadium bestanden zu haben. Bei einem Personalfest der Firma ein Jahr zuvor soll Direktor König die Idee gehabt haben, aus dem alten Kasten ein moderne« Kino zu machen. Der Umbau wurde von Regierungsbaumeister a. D. Meyer geleitet. Bei der Besichtigung durch die Presse führte Dr. Luetke seine neue Oskalydt-Orgel vor, ein Instument, das in deutschen Kinos zu diesem Zeitpunkt schon eingebürgert war, jetzt aber nochmals bedeutend perfektioniert wurde. Das Haus wurde erst wenige Tage vor der Eröffnung von der "Ufa" übernommen . Es unterstand der Leitung von Herrn Gordon. der gleich mit dem Eröffnungsprogramm - dem Lubitsch-Film "Drei Frauen" - und mit einer ausgezeichneten Buhnenschau einen guten Erfolg erzielte. Der große Saal mit seinem riesigen Tonnengewölbe galt als einer der höchsten und luftigsten Lichtspielräume Deutschlands. Die Malereien in den Vorräumen wurden von Prof. Sieg entworfen. Die 1200 Zuschauerplätze verteilten sich auf 932 im Parkett und 268 im Rang. Durch die Umwandlung des unteren Fassadenbereichs war da Gebäude jetzt als Kino erkennbar. Auf dem Vordach über dem zweiten Geschoss prangte der Kinoname in Leuchtbuchstaben, darüber erhob sich die unverändert gebliebene Fassade des Saales. An der Giebelspitze platzierte man das "Ufa"-Emblem. Von der Vorhalle gelangte der Besucher rechter Hand an der Kasse vorbei über eine zweiläufige Treppe in das Foyer des ersten Stocks und in den anschließenden Erfrischungsraum.Die von einem Mittelgang unterteilte Bestuhlung im Zuschauerraum ergänzte ein tiefer Rang und das Parkett begrenzende Logen. Die Gurtbögen des teilweise kassettierten Tonnengewölbes zogen sich teilweise bis zum Boden. Man hatte mit dem Theater für die Vororte sowohl in Ausstattung als auch in Bezug auf da« Programm einen neuen Typ geschaffen, der besonders für die vielen kleineren und mittleren Theater in den Vororten eine große Konkurrenz hervorrief. Für die "Ufa" bedeutete der Bau dieses Vororttheaters mit großem Fassungsraum eine reue Absatzmöglichkeit ihrer Filme in Berlin Der Ausbau der Vororttheater startete danach in größerem Umfang. K255968 L25169 1933 ersetzte man das Gewölbe bei einem Umbau durch eine akustisch vorteilhaftere, ebene Decke. Ob dies einen ästhetischen Gewinn darstellte, bleibt fraglich. Besonderer Wert wurde auf die Farbgestaltung gelegt. Von der leicht gelb getönten Kassenhalle steigerten sich die Farben über ein helles Rot zu dem bordeauxfarbenen warmen Ton des Theatersaals. Dieser war vollständig mit Stoff bespannt, so das eine ausgezeichnete Akustik gewährleistet war.Der Spielbetrieb wurde am 8. September des Jahres mit dem Film "Ein gewisser Herr Gran" fortgesetzt. Olga Tschechowa und Hermann Speelmann waren persönlich anwesend. L33209+215 Letztes großes Ereignis in dem Kino war die Uraufführung der "Feuerzangenbowle" am 28. Januar 1944. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg (1944/1945) wurden die Reste des Saales abgetragen. Ein Bild vom Eröffnungsjahr 1925 finden Sie (nach etwas Suchen) hier. Ein weiteres Foto (aus Vorkinozeiten) hier. Quelle u.a: Kinoarchitektur in Berlin (Reimer Verlag) |
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