UFA - PALAST  AM  ZOO

Berlin - Charlottenburg, Hardenbergstraße 29

eröffnet: 1912
geschlossen: 23.11.1943
Sitzplätze: 1000 (1919) - 2148 (1928) - 2325 (1940)
Architekt: Carl Gause (Austellungshalle 1905) - Arthur Biberfeld (Kinoeinbau 1912) - Max Bischoff (Umbau 1919)
Betreiber:
Cines
Otto Reutter
Ufa
1912-1914
mind.1916-1919
1919-1943
Kinoname: Cines-Palast
Kinoname: Palast-Theater am Zoo
neuer Kinoname: Ufa-Palast am Zoo   


Das Gebäude wurde ursprünglich vom Architekten Carl Gause entworfen und in den Jahren 1905 und 1906 als Ausstellungshallen am Zoologischen Garten – auch Wilhelmshallen genannt – erbaut. Im Jahr 1912 wandelte Arthur Biberfeld die westliche Halle in ein Theater um. Von 1913 bis 1915 war es zur Aufführung des Films “Quo Vadis?” der Cines-Filmgesellschaft durch Oskar Kaufmann mit einem Bildwerferraum ausgestattet worden. Zwischen 1913 und 1914 trug das Filmtheater den Namen Cines-Palast. Der Architekt Max Bischoff baute das Theater im Jahr 1919 für die Ufa zu einem Kino mit 1740 Plätzen um. Es eröffnete am 18. September 1919 mit der Premiere des Films "Madame Dubarry" von Ernst Lubitsch.

Der Saal hatte eine rechteckige Grundform und war schlicht gestaltet. Für die Zuschauer war er mit doppelgeschossigen Proszeniumslogen ausgestattet. Die Sitze waren hufeisenförmig angeordnet und die Bühnenwand war mit Fayenceplatten verkleidet. Durch Carl Stahl-Urach wurde das Kino im Jahr 1925 umgebaut und auf 2165 Sitzplätze erweitert. Außerdem erhielt es eine Lichtorgel.

Ab August 1926 wurde das Haus als ausgesprochenes Volkstheater geführt. Die Filme blieben nur 8 Tage auf dem Spielplan. Uraufführungen der großen Filme wurden in den "Gloria-Palast" verlegt. Das Foyer wurde vergrößert und führte jetzt direkt in den Theaterraum. Die dunkle Halle im Parkett, die bisher zwischen den Sitzplätzen und den Vorräumen lag, wuede beseitigt. Anstelle des Borchardt-Betriebs etablierte sich ein Café mit moderaten Preisen, das als Zweigbetrieb des "Café Vaterland" am Potsdamer Platz gedacht war und als "Vaterland des Westens" tituliert wurde. Es gab jetzt täglich drei Vorstellungen. Während in der zweiten und dritten Vorstellung ein Orchester mit 50 Mann unter der Leitung von Arthur Guttmann tätig war, gab es in der ersten Vorstellung nur Orgelbegleitung. Dafür wurde die zu diesem Zeitpunkt größte Kinoorgel Europas installiert. Die Orgelpfeifen hatten eine Länge bis zu 12 Metern. Als erster Organist wurde Dr. Luetke verpflichtet, den Erfinder und Konstrukteur der Oskalyd-Orgel. Die nummerierten Platze wurden aufgehoben und die Preise gesenkt. Für 1,50 bis 2 Mark gab es schon vernünftige Sitzplätze. Das Personal bestand aus Schülern der "Ufa"-Schule. K291916

In der Folgezeit wurde die Außenwand für Werbung genutzt. Zunächst installierte man dafür Lichtinszenierungen und große Plakate. Später wurden umfangreiche Verkleidungen der Fassade vorgenommen. Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 in Berlin erfolgte durch den Architekten Albert Speer eine aufwendige Umgestaltung der Außenverkleidung in vereinfachtem klassizistischen Stil. Es war eines der bedeutendsten Uraufführungskinos der 1920er und 1930er Jahre.

Das Gebäude wurde durch Bombeneinschläge am 23. November 1943 zerstört. Danach fand Kino als Notbetrieb in einem Seitenflügel statt, wie das Foto von 1949 zeigt. Der große Kinosaal hingegen war komplett zerstört. Im Jahr 1957 wurde als Nachfolgebau an gleicher Stelle der Zoo Palast errichtet, nachdem 1955 die verbliebenen Reste der Bestandsbauten beräumt worden waren.

Quelle u.a: Kinowiki
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Außenansicht 1927 (Bildquelle: Der Kinematograph 1083/1927)
 
Fassade 1928 zum Start des Films "Der alte Fritz" (Quelle: Der Kinematograph 1091/1928)

Start des Fritz Lang-Films "Spione" 1928 (Bildquelle: Der Kinematograph 1102/1028)

Fassade 1931 zum Strt von "Der Kongress tanzt"
(Bildquelle: Der Kinematograph 252/1931)




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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.12.2021