UNION

Berlin - Köpenick, Bölschestr. 69

eröffnet: 1914
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 400 (1018) - 600 (1930) - 529 (1940) - 236 (1991) - 156 (2012) - 163/87/65 (2016)
Architekt:  
Betreiber: Georg Passow                          mind.1918-1927
Curt Haupt und S. Liebling       1928-19129
Anton Nagel & Franz Dietrich  1930-ca.1935
Schmidt und Heinze                  1936
Gerhard Sophus Schmidt          1937-mind.1941
geschlossen                               ca.1944-Anfang 50er
Bezirksfilmdirektion Berlin         frühe 50er-1994
Wolfgang Lippert                      1994-1998
geschlossen                               1998-2003
Matthias Stütz                            seit 2003

Der Ursprung des Hauses

Das damalige im Jahre 1870 erbaute Bürgerhaus, direkt am Bahnhof gelegen, hatte einen Tanzsaal der sich als separates Gebäude neben dem Stammhaus befand. Man betrat den Saal immer nur durch das Bürgerhaus selbst, zur Straße hin gab es keinen Eingang, nur Fenster.

Der Anfang des Kinos

Der Tanzsaal wurde 1914 zum Kino umgebaut. Ein neues Gesetz, das jede Tanzveranstaltung verbot, um den Ehemännern in den Schützen­gräben des beginnenden 1. Weltkrieges ein besseres Gefühl zu geben, machte einen Tanzsaal als solchen nicht mehr nutzbar. Die vorherige Kutschendurchfahrt wurde im Zuge des Umbaus zu einem Kino durch den Anbau des heutigen Foyers geschlossen. Der Saal erhielt einen Rang. Der Spielbetrieb wurde im 2. Weltkrieg durch Bombenschäden unterbrochen. Nach Wiedereröffnung in den frühen 50ern brach ein Feuer aus und ruinierte Teile des Objekts. Nichtsdestotrotz wurde wieder repariert. Die Materialknappheit nach dem Krieg und in der DDR ist heute noch an vielen Baudetails zu erkennen.

Nach der Maueröffnung

1994 verkaufte die Treuhand das Kino an den Entertainer „Lippi“. Dieser hatte große Pläne und beantragte eine Abrissgenehmigung ... Ende der 90er Jahre verkaufte Wolfgang Lippert die Immobilie an einen Bauunternehmer, der im alten Gebäude ein Multiplex-Kino errichten wollte. Doch auch aus seinen Plänen wurde nichts. Der Spielbetrieb wurde 1998 eingestellt.

Durch die lange Tradition des Kinos und den ausgeprägten Lokalpatrio­tismus der Friedrichshagener formierte sich nach der Schließung eine Bürgerinitiative „Rettet das Kino Union“, die großen Zuspruch bei der Bevölkerung fand. Es gab Demonstrationen, Beschwerdebriefe und Unterschriftenlisten.

Wiedereröffnung

Matthias Stütz zog 1998 nach Friedrichshagen und schloß dort sein Architekturstudium ab. Der Verfall des leer stehenden kinos und sein Interesse an Filmkunst sowie die Bekanntschaft zu einigen Personen aus dem Kreis der oben genannten Bürgerinitiative bewogen ihn, das Kino wiederzueröffnen. Die renovieungsarbeiten in Höhe von 110.00 € durfte er mit der anstehenden Miete verrechnen. 

Im Dezember 2003 startete der Kinobetrieb, um die Nachhaltigkeit des Wunsches der Bevölkerung  nach einem Filmtheater zu testen. Mit dem neuen und bewährten Konzept einer Mischnutzung, d.h. neben dem Kinobetrieb auch Veranstaltungen aller Art durchzuführen, verbeserte sich die Auslastung des Hauses. Bereits die erste Veranstaltung war ausverkauft.

2016 wurde das Kino aufwendig saniert und zwei neue Säle eröffnet. 


Weitere Informationen über das Kino finden Sie auf der Homepage und im Kinokompendium


   

    

   

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