Das Filmtheater erwuchs 1948 aus den Ruinen
der Druckerei des Vieweg-Verlags im Zentrum Braunschweigs. Die Pläne
stammten vom Braunschweiger Architekten Karlé, die Bauausführung lag in
den Händen von Wilhelm Bartels.
Während die Straßenfront des Gebäudes im klassizistischen Stil des
Baumeisters David Gilli erhalten blieb, empfingen den Besucher im
Inneren moderne Räume. Zunächst betrat man ein Vestibül mit
baldachinartigen Decken und verglastem Windfang, sodann ein helles
Treppenhaus mit eigenwilliger Beleuchtung und dem Monumentalgemälde
"Die Schmiede" - ein Werk des Braunschweiger Kunstmalers Probst.
Parkett und Rang hatten 446 Sitzplätze. Der Saal war beherrscht von
einem antiken Fries und geschwungenen Neonlampen. Den Abschluss bildete
ein grüner Bühnenvorhang mit goldenem Rahmen. Besonderen Wert wurde auf
gute Akustik gelegt, da der Raum auch als Konzertsaal fungieren sollte.
Nach dem Krieg herrschte diesbezüglich in Braunschweig großer Mangel.
Das Akustikkonzept wurde von Prof. Eisenberg von der hiesigen
Technischen Hochschule entworfen. Er entschied sich für eine
geschwungene Sperrholzdecke. Die Vorführkabine lag über dem Rang.
Eröffnungsfilm war der Helmut Käutner-Film "Romanze in Moll".
Am 30. März 1961 wurde das Konkursverfahren eröffnet – das Theater
wurde geschlossen. Nach langem Leerstand wurden die Räumlichkeiten
umgebaut und dem Landesmuseum Braunschweig zugeordnet. |