| Das von der 
"City- Filmtheater GmbH", die in Braunschweig bereits das "City-Theater" und das 
"Schloßtheater" betriebenen, "Kaiserhof-Filmtheater" wurde 1959 mit dem Film 
"Männer über vierzig" eröffnet. Mit diesem repräsentativen Bau erhielt 
Braunschweig sein 22. Lichtspieltheater. Es wurde im Zentrum der Stadt auf 
demselben Ort (Friedrich-Wilhelm-Platz) errichtet, wo früher ein bis zur 
Kriegszerstörung renommiertes Hotel gleichen Namens stand. In der Form eines 
Rechtecks stellte sich dem Publikum ein geräumiges Parkett-Theater vor, das 
nicht nur architektonisch als äußerst günstige und augenfällige Lösung zu 
betrachten war, sondern das vor allem auch seiner technischen Einrichtung und 
seinem Komfort gemäß auf dem Stand der damaligen Zeit war. In diesem Sinne 
wartete das Parkett mit einer elf Meter breiten und fünf Meter hohen 
CinemaScope-Leinwand auf. 353 Sesselplätze boten den Besuchern geräumigen Platz 
und die Gewähr einer einwandfreien Sicht. Der Zuschauerraum hatte eine zartgrüne 
Wandtäfelung, einen zitronengelben Plüschvorhang sowie eine sich sich nach 
hinten stufenden schwarzweißen Holzdecke und rote Hochpolstersessel. Man 
installierte das Bildwerfergerät Philips FP 20S mit Gasentladungslampe. Der 
Kaiserhof verfügte über einen umfangreichen, nach der Straßenseite hin 
geöffneten Vorraum, in dem sich nahezu ein Drittel aller Besucher bequem 
aufhalten konnten. Die Programmierung sah überwiegend ausländische Filme vor. 
Geschäftsführer des neuen Hauses waren der Architekt Wilhelm Schulte, der 
überdies die Bauleitung in Händen hatte, und der Bauunternehmer Bodo Schinzel.  
W5935 E5972 
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