ROXY FILM-CASINO

Braunschweig (Niedersachsen), Welfenplatz 17

eröffnet: 02.12.1949
geschlossen: 1963
Sitzplätze: 654 (1950) - 694 (1958)
Architekt:
Betreiber: E. Heitefuss, R. Rommel, J. Paul  1949-1950
E. Heitefuss, R. Rommel              1951-1952
Richard Pröve                             2.10.1953-1955
Walter Sommer                           1955-1963   E5518

Das Zentrum der Siedlung Mascherode ist der Welfenplatz mit den Roxy. Der Platz wurde ursprünglich vor allem als Aufmarschplatz für nationalsozialistische Organisationen angelegt, das Gemeinschaftshaus diente ähnlichen Zwecken. Das Richtfest wurde am 27. Juli 1937 im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Dietrich Klagges gefeiert, am 30. April 1939 wurde das Gebäude seiner Bestimmung übergeben. Werner Gabel

Das Gebäude besteht aus einem Feierhaus, das bewusst an eine Kirche erinnert und einem Seitenflügel (Verwaltungstrakt) mit Laubengang. Im Seitenflügel waren, die DAF, die NSDAP und im Obergeschoss die Hitler-Jugend untergebracht. Der Entwurf stammt von Albert Speer. Das Hauptgebäude wurde aus Elmkalkstein gebaut. Seitenflügel und die anderen Häuser am Welfenplatz (damals Robert-Ley-Platz) wurden als Fachwerkhäuser errichtet. Die Dächer wurden einheitlich gedeckt.

Bei Kriegsende wurde das Gebäude zunächst von den Amerikanern beschlagnahmt und als Kommandantur genutzt.

Nach einer Zwischennutzung als Veranstaltungsort für Boxkämpfe wurde am 2. Dezember 1949 das "Roxy-Film-Kasino" mit dem "Die tolle Miss" mit Gisèle Pascal und Ray Ventura eröffnet. Das Kino war mit 630 Sitzplätzen eines der größten in Braunschweig.
Die außerordentlich tiefe und breite Bühne, der versenkbare Orchesterraum und die Garderobenräume gestatten auch die Abhaltung von Theater- und Varieté-Veranstaltungen. die seit der Eröffnung wiederholt durchgeführt wurden.
Der übertrieben hohe Raum wurde durch eine eingezogene Decke abgeschirmt. Ausmalung und Dekoration waren in abgetönten Blau, Weiß und Gold gehalten. Das neue Kino hatte bequem Polsterstühle und mehrere kleine Logen. Das Kino wurde namensgebend für das Gebäude. Die technische Ausrüstung bestand aus zwei Bauer B-8 Maschinen, einer Klangfilm-Tonanlage Eurodyn mit Europa-Lichttongerät.   W5001 E5006

1953
wurde das Kino von der Ring-Theater GmbH, erworben, deren Löwen-Lichtspiele geschlossen wurden und wieder für die Zwecke der Loge benutzt werden. Leiter Richard Pröwe war gelernter Elektrikrt und Kaufmann. 
N5311 E5601

Nach dem allgemeinen Rückgang der Besucherzahlen in den Kinos, wurde dieses 1963 zu einem Supermarkt umgebaut.

Quelle u.a: Jugendzentrum Roxy


Saal 1949 (Bildquelle: Filmecho 6/1950)

Eine Außenansicht finden Sie auf der Webseite des heutigen Jugendzentrums. Weitere Fotos von Jörg Ostheimer aus dem Jahr 1987 hier, hier und hier.
Vielen Dank an Werner Gabel für die Informationen

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Datum der Erstellung/letztes Update: 02.05.2024 - © allekinos.com