U.T. AM BAHNHOFSPLATZ

Bremen, An der Weide 13

eröffnet: September 1925
geschlossen: 31.12.2000
Sitzplätze: 1250 (Tivoli 1930) - 1126 (Tivoli 1940) - 937 (1949) - 948 (1958) - 408+126+60+231+100+102+71+60+162 (Tivoli) (1997)
Architekt:  
Betreiber: O. Blume                                                                                     1925-30.09.1927               Kinoname:Tivoli                    L25167  
Luedke & Heiligers                                                                      01.10.1927-mind.1940                                                   L27001  N5108
Ernst Haddenbrock                                                                      1948-1970                         neuer Kinoname: U.T.
Emil Schulte, später U.T. Union Verwaltungs GmbH Samerberg    1997-2000

Das "Tivoli" entstand auf dem Grundstück An der Weide Nr. 10. 1849 hatte der Kaufmann H.W. Wilcke auf dem Gelände des ehemaligen Sommersitzes des Kaufmanns von Post einen „Volksgarten“ mit einem Sommertheater errichtet. Das Sommertheater zog 1852 zum Osterdeich um. Das in der Straße An der Weide verbleibende Theater nannte sich nun Tivoli und nach einem Umbau Tivoli-Theater dann Operetten gezeigt. 1890 brannte der Theaterbau ab und ein Neubau entstand bis 1892 mit einem Saal mit 3000 Plätzen sowie einem Konzertsaal und weiteren Räumen. 

Schon in den Frühzeiten des Kinos wurden in dem Komplex - genauer gesagt im Gartensaal - Filme gezeigt. Diese Episode ist in der Bremen-Liste gesondert als "Kine-Biograph" aufgelistet. K0854 

1911 kaufte Bremen das Theater und verpachtete es an den Kaufmann Leopold Gross und (bis 1916) den Komponisten und Dirigenten Jean Gilbert. Zuerst wurden in dem nun 1800 Plätze umfassenden Saal Varietéprogramme gezeigt. 1920 wurde aus dem Haus das "Stadttheater An der Weide". 1924 übernahm Gross wieder das Haus und wandelte es 1925 zu einem Kino um. 1927 pachteten Luedke & Heiligers das Kino bis 1940. 1927 konkurrierten in Bremen vor allem die Kinos des vereinten Ufa-Konzerns (Direktion: Gebrüder Hagen) und der Luedke & Heiligers Betriebe gegeneinander. Die Platzkapazität der Bremer Lichtspielhäuser stieg durch die Neueröffnung des "Europa-Palastes", die Umfunktionierung des "Tivoli" und die Eröffnung des Hemelinger "Tivoli" um 3000 Sitzplätze. Bremen hatte jetzt einen Kinostuhl für 25 Bürger, was deutschlandweit fast Rekordwert war. Die Fachzeitschrift "Lichtbild-Bühne" sorgte sich schon um die Rentabilität der Unternehmen. L27001 

Auch im "Tivoli" spielte 1929 der amerikanische Tonfilm "The Singing Fool". 1932 wurde auch der Theatersaal des Tivolis zu einem Kino umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es bei einem Luftangriff zerstört. Das Kino wurde 1948 wieder aufgebaut und als "UT am Bahnhof" im heutigen Gewerkschaftshaus geführt. 
Quelle u.a: Wikipedia

Der Teil unter dem Balkon des "U.T. am Bahnhofsplatz" wurde bei ersten Umbauten Ende der 70er Jahre vom übrigen Saal abgetrennt und als "U.T. kleines Haus" geführt, während der übrige Saal nun "U.T. großes Haus" genannt wurde. Später wurde das Kino sogar zu einem Kinocenter mit 9 Sälen (Schachtelkinos) umgebaut, in dem der Tivoli-Saal nur noch über 162 Plätze verfügte. Im Januar 2001 wurde das UT-Kinocenter geschlossen, den neuen Multiplexen Cinestar und Cinemaxx war es nicht gewachsen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund, der zurzeit (2018) das Haus betreibt, nutzt den nach wie vor vorhandenen "Tivoli"-Saal für Veranstaltungen.


Vielen Dank an Sebastian Ruholl für das Foto

Postkarte von 1908
Eine Postkartenansicht vom Innenraum aus Theaterzeiten  finden Sie hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 25.12.2018