EXCELSIOR

Brugg (Schweiz), Badenerstrasse 3-5

eröffnet: 18.12.1952
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 386 (1952) - 303 (1985) - 172 (2007) - 180/20 (2023)
Architekt:
Betreiber:
Familie Frey
Konrad Schibli
Stephan Filati
1952-2004
2004-1018
seit 2019



In Brugg wurde 1952 das zweite Kino dem Betrieb übergeben. Es befand sich in einem viergeschossigen Gebäude unweit vom Bahnhof an der großen Durchfahrtsstraße Baden-Basel. Über dem Eingang las man nachts in Leuchtbuchstaben das Wort  "Excelsior" Es war ein Werk dar Hoch- und Tiefbaufirma K. Straßer & Co. und stellte die Verwirklichung eines Projekts dar, welches ursprünglich der Ortschaft Windisch zugedacht war, doch stand es nun ebenfalls im Bereich dieser Gemeinde, denn die Entfernung sollte den Besuch nicht beeinträchtigen. Nachdem im Jahr 1920 am Bahnhofplatz das Lichtspieltheater "Odeon" eröffnet worden war, hatte sich dessen Besitzer angesichts der völlig verändertes Einwohnerverhältnisse entschlossen. das zweite Theater zu erstellen. Mit dem Bau wurde im Oktober 1951 begonnen und im Dezember 1952 konnte das Kino in Betrieb genommen werden. Die geladenen Gaste wohnten der Verführung einiger Probestreifen bei, welche die technische Leistungsfähigkeit der Projektionsanlage bezeugten. Der Kinosaal hatte einen birnförmigen Grundriss, einen stark gewölbten Boden, was von allen Sitzplätzen aus angenehme Sichtverhältnis auf die Leinwand ergab. Der Raum enthielt 386 Sitze und war gegliedert in Estrade (156 Plätze). Parkett (230 Plätze) und Bühne. Der Boden der Estrade wies am meisten Gefälle auf und war dementsprechend abgetreppt. Im Parkett war der Boden, samt den Zugängen vom Foyer her, stufenlos. Das Gefall fiel von dort nach vorn allmählich ab und ging gegen  die Bühne hin sogar in eine kleine Steigung über. Die Leinwand hatte eine Größe von 4,33 x 3,15 und war vor der Vorstellung und in den Pausen durch einen Vorhang verdeckt. Die Decke über dem Kinosaal war wegen ihrer neuartigen Konstruktion besonders erwähnenswert. Sie überspannte den ganzen 20 m langen und 18 m breiten Raum mit einer stützenlosen, gewölbten Eisenbetonschale von nur 8 cm Dicke und 1,8 m mittlerer Überhöhung. Auf dieses dünne Eisenbetongewölbe wurden Wärmeisolation und Dachhaut direkt aufgezogen. Die Untersicht der Dachschale war mit grau gespritzten Glasfaser- und Akustikplatten verkleidet. Kinosaal und Foyer wurden durch eine Warmluftheizung erwärmt. Die gleiche Anlage diente auch für die Lüftung. Das Theater wurde von der Cinema Excelsior AG. Olten geführt.
Beachtung verdiente die Projektionskabine. Die Bildprojektion erfolgte durch zwei der neuesten Zeiss- Ikon-Bildton-Projektoren Ernemann 10, die damals dem letzten Stand der Kinotechnik entsprachen. Sie besaßen dreifaches Kühlsystem (wassergekühlte Filmbahn, Heißluftabsaugung und Kühlgebläse-Anschluss) und sonstige Vorrichtungen zur Erzielung optimaler Betriebssicherheit. Riss zum Beispiel der Film oder bestand Brandgefahr, so wurden Bild und Ton automatisch abgeschaltet und die Kabinenfenster verschlossen. Die Maschinen dienten nicht nur der Gegenwart, sie waren außerdem für kommende Neuerungen vorbereitet, wie plastischer Film, Raumtonfilm, Gegentakt- oder Magnetton-Aufzeichnung. Als Lichtquelle dienten zwei Hochleistungs- Spiegelbogen- lampen MAGNASOL IV, ausgerüstet mit 350-mm-Spiegel. Als besondere Neuerung waren sie mit Waben-Kondensatoren ausgerüstet, welche eine stets absolut gleichmäßige Bildausleuchtung gewährleisteten.Die Tonwiedergabe erfolgte über eine "Perfectone"- Doppelverstärker-Anlage, an welche ein Saal-Lautsprechersystem  mit getrennter Wiedergabe der hohen und tiefen Frequenzen über eine Frequenzweiche angeschlossen war.  SF5305

Einen Bericht über das Kino lesen Sie hier.


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Datum der Erstellung/letztes Update: 19.11.2023 - © allekinos.com