EXCELSIOR |
Brugg (Schweiz), Badenerstrasse 3-5
eröffnet: | 18.12.1952 |
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geschlossen: | in Betrieb |
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Sitzplätze: | 386 (1952) - 303 (1985) - 172 (2007) - 180/20 (2023) |
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Architekt: | |
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Betreiber: |
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In Brugg wurde 1952
das zweite Kino dem Betrieb übergeben. Es befand sich in einem
viergeschossigen Gebäude unweit vom Bahnhof an der großen Durchfahrtsstraße
Baden-Basel. Über dem Eingang las man nachts in Leuchtbuchstaben das Wort
"Excelsior" Es war ein Werk dar Hoch- und Tiefbaufirma K. Straßer & Co. und
stellte die Verwirklichung eines Projekts dar, welches ursprünglich der
Ortschaft Windisch zugedacht war, doch stand es nun ebenfalls im Bereich dieser
Gemeinde, denn die Entfernung sollte den Besuch nicht beeinträchtigen. Nachdem
im Jahr 1920 am Bahnhofplatz das Lichtspieltheater "Odeon" eröffnet worden war,
hatte sich dessen Besitzer angesichts der völlig verändertes
Einwohnerverhältnisse entschlossen. das zweite Theater zu erstellen. Mit dem Bau
wurde im Oktober 1951 begonnen und im Dezember 1952 konnte das Kino in Betrieb
genommen werden. Die geladenen Gaste wohnten der Verführung einiger
Probestreifen bei, welche die technische Leistungsfähigkeit der
Projektionsanlage bezeugten. Der Kinosaal hatte einen birnförmigen Grundriss,
einen stark gewölbten Boden, was von allen Sitzplätzen aus angenehme
Sichtverhältnis auf die Leinwand ergab. Der Raum enthielt 386 Sitze und war
gegliedert in Estrade (156 Plätze). Parkett (230 Plätze) und Bühne. Der Boden
der Estrade wies am meisten Gefälle auf und war dementsprechend abgetreppt. Im
Parkett war der Boden, samt den Zugängen vom Foyer her, stufenlos. Das Gefall
fiel von dort nach vorn allmählich ab und ging gegen die Bühne hin sogar in
eine kleine Steigung über. Die Leinwand hatte eine Größe von 4,33 x 3,15 und war
vor der Vorstellung und in den Pausen durch einen Vorhang verdeckt. Die Decke
über dem Kinosaal war wegen ihrer neuartigen Konstruktion besonders
erwähnenswert. Sie überspannte den ganzen 20 m langen und 18 m breiten Raum mit
einer stützenlosen, gewölbten Eisenbetonschale von nur 8 cm Dicke und 1,8 m
mittlerer Überhöhung. Auf dieses dünne Eisenbetongewölbe wurden Wärmeisolation
und Dachhaut direkt aufgezogen. Die Untersicht der Dachschale war mit grau
gespritzten Glasfaser- und Akustikplatten verkleidet. Kinosaal und Foyer wurden
durch eine Warmluftheizung erwärmt. Die gleiche Anlage diente auch für die
Lüftung. Das Theater wurde von der Cinema Excelsior AG. Olten
geführt.
Beachtung verdiente die Projektionskabine. Die Bildprojektion erfolgte durch zwei der neuesten Zeiss- Ikon-Bildton-Projektoren Ernemann 10, die damals dem letzten Stand der Kinotechnik entsprachen. Sie besaßen dreifaches Kühlsystem (wassergekühlte Filmbahn, Heißluftabsaugung und Kühlgebläse-Anschluss) und sonstige Vorrichtungen zur Erzielung optimaler Betriebssicherheit. Riss zum Beispiel der Film oder bestand Brandgefahr, so wurden Bild und Ton automatisch abgeschaltet und die Kabinenfenster verschlossen. Die Maschinen dienten nicht nur der Gegenwart, sie waren außerdem für kommende Neuerungen vorbereitet, wie plastischer Film, Raumtonfilm, Gegentakt- oder Magnetton-Aufzeichnung. Als Lichtquelle dienten zwei Hochleistungs- Spiegelbogen- lampen MAGNASOL IV, ausgerüstet mit 350-mm-Spiegel. Als besondere Neuerung waren sie mit Waben-Kondensatoren ausgerüstet, welche eine stets absolut gleichmäßige Bildausleuchtung gewährleisteten.Die Tonwiedergabe erfolgte über eine "Perfectone"- Doppelverstärker-Anlage, an welche ein Saal-Lautsprechersystem mit getrennter Wiedergabe der hohen und tiefen Frequenzen über eine Frequenzweiche angeschlossen war. SF5305 Einen Bericht über das Kino lesen Sie hier. |
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