Im Frühjahr 1937 eröffneten die "Residenz-Lichtspiele" auf dem Grundstück Lange Straße 60. Die Betreiberfamilie  Lohmeyer  übernahm den Kinonamen von  dem  im gleichen Jahr geschlossenen Vorgängerkino in der Wallstraße, das sie zusammen mit Gustav Tiemann führten. Der weit ausladende Balkon fasste 120 Personen, im Parterre fanden 440 und in den vier Logen mit Polstersesseln weitere 30 Personen Platz. Der Saal hatte eine Länge von 22 und eine Breite von 13,5 Metern. Ein schwerer weißlich-gelber Vorhang schloss die Bühne vom Zuschauerraum ab.

Nach elfjähriger Beschlagnahme durch die britische Armee, während der das deutsche Publikum nur für die Nachmittagsvorstellungen zugelassen war, öffnete das "Residenz" im Sommer 1956 seine Pforten wieder den deutschen Filmbesuchern. Dem Hausherrn war es nicht vergönnt, die Freigabe seines Theaters zu erleben. Seine Gattin, Frau Elisabeth Lohmeyer, ging jedoch sofort nach der Freigabe mit ungebrochener Tatkraft daran, das Haus in neuem Glanze erstehen zu lassen. Die Gemeinschaft der Architekten Goetsch und Möller plante und leitete den Umbau. Durch eine moderne Passage war das Kino mit der Hauptstraße der Stadt verbunden. Kassenhalle und Foyer waren in beige-gold gehalten, der Zuschauerraum vermittelte durch die blau-graue Stoffbespannung eine behagliche Stimmung. Die technische Ausrüstung bestand aus Bauer B-8-B-Projektoren, CinemaScope-Einrichtung und einer 5 x 11 m großen Ideal II-Bildwand. Im Saal standen 659 rote V-Sitze.  W5630 N5658

1974 wurde der Balkon abgetrennt und in einen zweiten Saal verwandelt. 1982 wurde der Bühnenbereich des großen Saals abgetrennt und in das kleine "Studio" als dritten Saal im Haus umgebaut.

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Quelle u.a: Ralf Wente: Lichtspiele im Schaumburger Land. Wallstein Verlag, Göttingen 2020