Chemnitz (Sachsen), Bretgasse 1 (Am
Markt)
eröffnet: |
1.10.1912 |
geschlossen: |
1945 |
Sitzplätze: |
550 (1924) - 638 (1940) |
Architekt: |
Erich Basarke (Umbau 1925) - Rümmler und Mehnert (Umbau 1929)
|
Betreiber: |
Leo Spelthahn (Römischer Kaiser
Hotel & Theater AG) mind.1918-1925
Kinoname: Kammer-LS Max
Seifert
1926-1931
neuer Kinoname: Astoria
Gerhard Kroog & Philipp Zimmer, Berlin
1931-1933
neuer
Kinoname: Zentrum-Lichtspiele
Otto
Haufe
1933-mind.1940 neuer
Kinoname: Film-Eck
|
Am 1.Oktober 1912 eröffneten die Chemnitzer
"Kammer-Lichtspiele" als Anbau des Hotels "Römischer Kaiser" am Chemnitzer Markt.
Sowohl im Äußeren wie auch bei der Programmgestaltung dienten die Berliner
Kammer-Lichtspiele als Vorbild. "Künstlerischer Geschmack soll walten, die
sensationslüsternen Dramen finden keine Pflegestätte, humoristische Sachen,
Naturaufnahmen oder Bilder von Tagesereignissen werden bevorzugt" - so die
Ankündigung der Betreiber vor der Einweihungsfeier.
Nach kurzer Schließung zu Beginn des ersten Weltkrieges
wurde das Kino am 15. Juli 1915 wieder eröffnet.
Größere Umbauten fanden 1925 und 1929
statt.
Später
wurde das Kino bei jedem Betreiberwechsel umbenannt: zuerst in
"Astoria", dann - nach der Insolvenz von Betreiber Max Seifert -
in "Zentrum" und zuletzt in "Filmeck". K31111 K31209
1929 eröffnete der damalige Betreiber Max Seifert den "Luxor-Palast" und
renovierte in den Monaten danach sein Stammhaus, um mit den neuen Kinopalästen
mitzuhalten. Mit dem Florence-Vidor-Film „Ihr großer Flirt" fand die
Wiedereröffnung des vorübergehend geschlossenen Kinos statt. Die Besucher fanden
ein wesentlich vergrößertes Theater vor. Ein Laden, der sich an der der Ecke des
Hauses befand, war schon vor zuvor den Zwecken des Lichtspieltheaters geopfert
worden. Nun wurde auch die Treppe zum Rang verlegt - eine entscheidende
Änderung, durch die nicht nur Platz gewonnen, sondern auch das Foyer umgewandelt
und ansehnlicher gemacht: wurde. Bisher hatte das Theater 600 Plätze, jetzt
zählte es deren über 750. Die Innenräume erhielten eine Farbgebung in Blau und
Silber. Eine Randbeleuchtung, die sich am ganzen Rang entlang zog, fasste den
Raum in wirkungsvoller Linie zusammen. Die Wände, bisher mit Stoff bespannt,
bekamen eine Holzverkleidung. Auch die Projektionsfläche wurde erneuert und
stand jetzt schräg, wodurch alle Zuschauer - oben und unten - das Bild im
richtigen Sehwinkel vor sich hatten. In der ebenfalls erneuerten Umdrehung lief
ein goldgelber Vorhang. Auch die Entlüftungsanlagen mitsamt den übrigen
technischen Einrichtungen wurden modernisiert. Auch von außen gewährte das
Theater ein völlig anderes Bild als bisher. Die Fassade war zu einer glatten
Fläche umgestaltet worden, auf der sich in Leuchtschrift der Name des Theaters
und darunter das elektrisch bestrahlte Plakat des jeweiligen Films darboten.
Nach diesem Umbau, den die Architekten Rümmler und Mehnert geleitet haben, waren
auch das "Astoria" wieder dem Konkurrenzkampf gewachsen, der durch den
Theaterzuwachs der damaligen Zeit schärfer wurde.
L29187
Die ursprünglich auf allekinos.com
platzierte Information, das das Haus später zum Ufa-Palast umgebaut wurde, ist
falsch. Der Ufa-Palast war ein neues Haus um die Ecke.
Weitere Informationen und Fotos finden Sie hier.
Kammerspiele
nach Umbau 1925 (Bildquelle: Deutsche Bauzeitung 1926)
Außenansicht 30er-Jahre (Bildquelle: Ausschnitt aus Postkarte)
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Datum der Erstellung/letztes
Update: 11.12.2021