Nachdem die
Theaterbesitzer Rolf Theile und Walter Simon
das nach Plänen des Architekten Georg Herbert erbaute "Pali" - Kurzform für "Passage-Lichtspiele" - in Darmstadt mit
dem Farbfilm „Trapez“ der Öffentlichkeit kurz vor Weihnachten 1956 übergeben
hatten, wurde das neue Filmtheater am 22.12.1956 den Gästen aus dem Verleih
sowie den Vertretern der Fachpresse vorgestellt. Die Hausherren Simon und Theile
hatten anschließend zu einer Zusammenkunft in den Darmstädter Ratskeller
gebeten, wo Columbia-Filialleiter Egon Leuschner die Anwesenden mit einer
humorvollen und mit Beifall aufgenommenen Tischrede erheiterte. Das neue "Pali"
umfasste 495 Sitzplätze, sein Zuschauerraum präsentierte sich mit einer vom
Hellblau bis zum Dunkelblau schattierten Acella-Wandbespannung mit goldgelbem
Vorhang und einer überaus bequemen, in Schwarz und Goldgelb gehaltenen
Bestuhlung. Als Projektoren standen zwei Bauer-B-8-Maschinen und Siemens
Klangfilm zur Verfügung, die zusammen mit einer Vier-Kanal-Stereophonie-Anlage
die Vorführung von Normal-, Breitwand- und CinemaScope-Filmen gestatteten. Die
Be- und Entlüftungsanlage sowie die moderne Ölheizung wurden von der
Wärmetechnischen Gesellschaft, Frankfurt/M., eingerichtet. Eine gestaffelte und
indirekt beleuchtete Rabitz-Decke unterstrich den ansprechenden Charakter des
Zuschauerraums. Das großzügig gestaltete Foyer ist mit gärtnerischen Effekten
ausgestattet, die dem Publikum auch hier den Aufenthalt angenehm machten.
E5703
Zuletzt
seigte das "Pali" zumeist Arthaus-Filme.
Das "Pali" hielt sich als
Einzelkino bis zur Corona-Pandemie 2020, nach der es nicht mehr geöffnet wurde.
Artikel anlässlich der Schließung lesen Sie hier und hier.
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