UNION

Darmstadt (Hessen), Rheinstr. 4-6 

eröffnet: 31.12.1912 - 21.11.1928 (Neubau)
geschlossen: 07.01.1962
Sitzplätze: 433 (1924) - 1100 (1928) - 1077 (1949)
Architekt: Peter Müller & Hans Berger (Wiederaufbau 1949)
Betreiber: Christoph Reich                                1912-1927
Hessiche LStheater Dir: E. Berger     1928-1929
Palast-Lichtspiele AG, Stuttgart         1930-1944
Theile-Gruppe                                  1949-1962

Das "Union" wurde 1912 von der Darmstädter Familie Reich erbaut und von dieser bis 1928 betrieben.Die Wände der Vorhalle waren goldverbrämt und der Balkon war mit Marmor ausgelegt. L24119
Die kapitalstarke "Hessische Lichtspiel-Theater"-Gruppe, später "Palast-Lichtspiele AG" - damals nach der Ufa bedeutendster Kinobetreiber - baute das "Union" dann zum Großkino um und war zu diesem Zeitpunkt auch Monopolist in Darmstadt. K281186
1944 völlig zerstört, begann man 1949 mit dem Wiederaufbau.Verantwortlich waren der Besitzer des "Tonbildtheaters" Darmstadt und des "Capitols" in Kassel, Ludwig Fasler und Rolf Theile.
Eine weite Eingangshalle führte von der Rheinstraße zu der in der Mitte des Eingangs als Rundbau ausgeführten Kasse. Rechter Hand war die Garderobe. Der verhältnismäßig breit gehaltene Zuschauerraum
entsprach in etwa dem Vorkriegszustand. Er gliederte sich in Parkett sowie Rang und umfasste 1090 gepolsterte Klappsessel. Diese waren mit weinrotem Samtcord überzogen. Die mit Akustikputz verkleideten Wände waren in hellem Beige, Türen und Bühnenvorhänge in hellgrünem Mattglanzstoff gehalten.
Der Zugang zum Parterre, das 1000 qm umfasste, erfolgte über zwei Kunststeintreppen, während der Aufgang zum Rang und zu den Logen über eine Doppellauftreppe mit flachen Stufen führte. Der Rang schloss mit einer schwungvollen Rampenbrüstung ab. Der Parterre-Raum gliederte sich in drei Sitzblöcke, an die sich im Hintergrund der stufenartig erhöhte Sperrsitz anschloss.
Der Bildrahmen war um einen Meter höher als vor dem Krieg. Unter ihm lag ein Orchesterraum für 40 Musiker. Die große Bühne gestattete auch Konzerte und andere Veranstaltungen. Zwischen Dachkonstruktion und Saaldecke befand sich eine neuzeitliche Klimaanlage, die im Sommer und Winter für gleichmäßige Temperaturen und Durchlüftung sorgte. In der schmucken Deckenrosette waren die Panikbeleuchtung, eine Sonderbeleuchtung und ein Teil der allgemeinen Raumbeleuchtung untergebracht. Die technische Ausrüstung bestand aus zwei Bauer-Projektoren und einem Bauer Dia-Projektor. Hinzu kam eine Klangfilm-Doppel-Lautsprecheranlage. W4960

Ende 1954 erhielt das Vestibül im Zuge eines Umbaus des gesamten Gebäudekomplexes ein neues Gesicht. Der Kassenkiosk, der bisher in der Mitte des Eingangs stand, wurde beseitigt. An seiner Stelle waren links und rechts in Fortsetzung der Schauvitrinen zwei Kassenschalter eingerichtet worden. E5505

Das Union schloss am 7. Januar 1962 mit dem Film "Unsere tollen Tanten". Das Gebäude ging in einem Kaufhaus auf.



Saal 1949 (Bildquelle: Der Neue Film)

Eine Außenaufnahme finden Sie hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 09.05.2023- © allekinos.com