Das
Weinstädtchen Deidesheim erhielt schon bald nach dem zweiten Weltkrieg
ein stationäres Filmtheater. Die Bürger mussten nicht mehr nach
Neustadt oder Bad Dürkheim fahren, um Filme zu genießen. Emil Hery ließ
1948 einen ehemaligen Tanzsaal zum Kino umbauen. Nach anscheinend
zufriedenstellendem Zuschauerzuspruch entschloss man sich 1954 zu
weiteren Renovierung- und Umbaumaßnahmen. Neben der eingebauten
Klangfilm-Eurodyn-Anlage und Bauer B 5a-Projektoren erhielten die Wände bis Paneelhöhe eine
Plastikholzvertäfelung, während der obere Teil mit einer Verspannung
aus Acella in weinrot-gold versehen wurde. Aus dem gleichen Material
bestand auch der goldfarbene Vorhang, der den Raum harmonisch
abschloss. Eine Weichfaser-Plattendecke in Kassettenform und acht
elegante Fischer-Leuchten an den Seitenwänden schufen eine warme
Atmosphäre. Auch der Aufgang und das kleine Foyer wurden hergerichtet.
Der Boden erhielt einen neuen Belag aus marmorierten Steinholzplatten
und die Wände einen hellen Farbanstrich, während Leuchtstoffröhren an
der Decke ein angenehmes Licht spendeten. E5503 W5503+09
Das Kino hielt sich - in den letzten Jahren als Dependance des Bad
Dürkheimer Kinos - bis 1977 (laut Kinoadressbüchern bis1979/80). Um die Jahrtausendwende wurde das Gebäude
dann abgerissen.
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