U.T. - LICHTSPIELE

Dessau (Sachsen-Anhalt), Zerbster Str. 51a

eröffnet: 1916
geschlossen: ca.1945
Sitzplätze: 300 (1918) - 460 (1924) - 612 (1932) - 785 (1942)
Architekt:
Betreiber:
E. Jekel
Felix Ebelt, Leipzig
Walter Conrad & Eugen Jekel
Rudolf Hovander
Fritz Krambeer
Fritz Krambeer und Bruno Fischer, Halle
1918
1920-mind.1921
1924
1925-1933
1934-1937
1938-mind.1942
  


Seit 1916 wurde in der Zerbster Straße Kino gespielt. Anfangs noch ein relativ kleiner Saal mit 300 Plätzen, vergrößerte sich das Volumen im Laufe der Jahre.

Eine umfassende Modernisierung wurde 1925 durchgeführt. Ingenieur Hovander, der Besitzer, hatte sein Lichtspielhaus nach Entwürfen des Leipziger Kunstmalers Georg Preller vollkommen neu ausgestalten lassen. Der Raum war zum größten Teil grün gehalten und an einzelnen Stellen, namentlich an der rechten Längswand, durch goldene Verzierungen wirksam unterbrochen. Für die Decke war zweckmäßigerweise Grau verwendet worden, wodurch der ganze Raum nicht gedrückt wirkte. Die Beleuchtungskörper gaben ein mildes, nicht grelles Licht. Das Theater fasste jetzt etwa 600 Personen. Architektonisch gut gelungen war der Aufgang zum Rang. Auch hier war eine besonders gute Wirkung durch die Anbringung verschiedener prächtiger Lampenkörper, die der Lampenschirmwerkstatt Anna Bär aus Leipzig entstammten und künstlerische Meisterwerke waren, erreicht worden. Der Zugang zum Theater führte durch einen langen Wandelgang, welcher ebenfalls recht hübsch und wirkungsvoll ausgemalt wurde.
Das Dessauer Publikum äußerte sich positiv über das neue Gesicht des Theater, ebenso wie über die reiche Folge der Darbietungen. Der von dem Hausorchester mustergültig vorgetragenen "Rienzi'-Ouvertüre folgte die Begrüßungsansprache von Oberregierungsrat Dr. Weiß. Dann wurden vier Kurzfilme gezeigt: "Die Ausfahrt des Meteor”, "Buster Keaton in den Flitterwochen“, die neue "Deulig-Woche” und einer der Filme der Serie "Pariser Modenschau”. Der Höhepunkt der Festvorstellung war der Film "Die weiße Schwester”. K25970
Das Gebäude wurde wohl im zweiten Weltkrieg zerstört, jedenfalls sind danach keine weiteren Kinoaktivitäten nachzuweisen.


Saal nach dem Umbau 1925 (Bildquelle: Der Kinematograph 970/1925)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 28.09.2021