FRITZ - REUTER - LICHTSPIELE |
Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern), Torstr. 17
eröffnet: | 1915/1933 |
geschlossen: | ca. 1990 |
Sitzplätze: | 250 (1924) - 213 (1950) |
Architekt: | |
Betreiber: | Paul
Willert
mind.1920-1921 Kinoname: Köhns Gesellschaftshaus Wilhelm Homburg 1921-1933. neuer Kinoname: Lichtspiele Edmund Mattig sen. 1933-mind.1942 neuer Kinoname: Ton-Lichtspiele 1990 Kinoname:Fritz-Reuter-Lichtspiele |
Jahrzehnte lang war dieses eine Stadt am westlichen Rand der DDR und damit zum Sterben verurteilt. Heute kann man über eine wiederhergestellte Elbebrücke nach Dömitz einreisen und dort den Verfall des schon zuvor toten Städtchens ansehen. Schade, auch dieses ist eine wunderschöne Kleinstadt mit schönen Häusern. Daß die B191 jetzt am Ort vorbeigeht, mag für die wenigen Bewohner ja ein Segen der Ruhe sein, doch damit interessiert sich niemand mehr dafür, außer der NPD.
... doch, verwunderlich, das alte Ladenkino steht noch. Hinter der Schaukastenanlage kann man sogar noch einen Blick in den BWR erhaschen, und sieht die Rumpelkammer, im Foyer ein ähnliches Bild, aber es ist noch nichts zerschlagen, die Kohlemaschinen des Types E IV scheinen nutzbar...
Es ist ein typisches Ladenkino der 10er-Jahre, der BWR hinter der Schaufensterfront, Eingang durch die Tür links. Es wurde in "Köhn´s Gesellschaftshaus" eingebaut. Eine jener Kulturstätten, die aufgrund ihrer Lage im dünnbesiedelten Raum auch in der DDR nie richtig erneuert wurden, und von denen man wußte, daß sie eigentlich unakzeptabel wären, wären wir heute in manch westdeutscher Großstadt froh, so etwas noch zu finden, und wieder betreiben zu dürfen. Der Schaukasten dient als Infokasten der Gemeindeverwaltung...
Das Haus hat wieder einen Eigentümer. Dieser will dort die Wohnungen renoviern. Im Kinosaal soll ein Antikverkauf aufgemacht werden. Leider war es drinnen zu dunkel, um Bilder zu machen, und im vorderen Teil lag hinter einem Vorhanggemälde jede Menge Müll. Der Saal soll original erhalten bleiben. Aus der Kasse heraus - ein menschenunwürdiger Verschlag, nicht mal 70 cm tief - soll Kaffee verkauft werden. Nicht ganz positiv, aber doch oK., das das Haus erhalten bleibt.
Quelle: Stefan Scholz
1920 wurden noch Stummfilme im Wallhotel in der Marienstraße (später kathol. Kirche, heute Rosenhaus) oder in Köhns Gesellschaftshaus (heute Kulturhaus) gezeigt. Das heutige Kino ist von der Fam. Mattig erst nach 1933 eingerichtet worden, hier gab es dann während des Krieges die legendären Wochenschauen - als Tonfilm aus: Domitz Forum
Im Jahr 2010 wurde der Schriftzug "Lichtspiele" um ein "ehem." voran ergänzt.
Bilder von 2009
Vielen Dank an Stefan Scholz für die Bilder und Informationen
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