WELTLICHTSPIELE

Dornbirn (Vorarlberg), Schulgasse 2 

eröffnet: 1936
geschlossen: 2010
Sitzplätze: 437 (1958) - 413 (19729 - 142 (1996)
Architekt:
Betreiber: R. n. K. Bendlin                                                       1924
Karoline Bendlin                                                      1958
Lydia Diern                                                              1967/1972
Arnulf Diern und Michael Wieser                              1996

Die Dornbirner "Weltlichtspiele" wechselten im Lauf ihrer Geschichte 2 x den Standort. Nach den Anfängen als erstes ortsfestes Kinematographentheater in Vorarlberg (Dörferhaus) bezog man später  neue Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße. Ab 1936 wurde in der Schulgasse Kino geboten.

Die Weltlichtspiele in Dornbirn zeigten sonntagmittags Filme für türkische Gastarbeiter. Zu diesen Tageszeiten waren die Sitze für sie reserviert und es war oft ausgebucht. Diese Kinotage waren so begehrt, dass Menschen außerhalb von Dornbirn auf Fahrrädern zum Kino radelten. Diese Filme wurden von Herrn Baki aus Deutschland geholt. Er war ein geschäftstüchtiger Gastarbeiter, der früh erkannte, dass es für diese Menschen fern ihrer Heimat an Kulturangeboten fehlte. Die Filmrollen wurden dann von einem ins andere Kino weitergeführt. Im Kino wurden nicht nur Filme gezeigt, sondern es fanden auch Bauchtanzaufführungen statt. Meist handelten die Filme von Trennung und Schmerz. Die Besucher kamen oft mit Tränen in den Augen aus den Kinosälen. Es wurden zwei Filme gezeigt und in der Pause eilten viele zur  „Altdeutschen Stube“,  um sich eine Tüte Pommes zu holen. Die Ära des türkischen Kinos in Dornbirn fand ihr Ende mit dem Einzug der Videokassetten in die Wohnzimmer.
Quelle: Stadtarchiv Dornbirn

Schon in den 90er-Jahren war das Kino mehrfach geschlossen, 1996 dann nochmals renoviert. Das endgültige Aus kam 2010. 2015 wurde es wegen Baufälligkeit abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt war sich der Besitzer noch nicht über die weitere Nutzung des Grundstücks im Klaren.

   

   
Bilder von 2015

Vielen Dank an Martin Neier für die Bilder


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Datum der Erstellung/letztes Update: 11.05.2021