Die
Bahnhofs-Lichtspiele - kurz "Bali" genannt - befanden sich direkt im
Hauptbahnhof Dortmund. Es handelte sich um ein "Non Stop Kino" (Spielzeit
täglich von morgens 9 Uhr bis eine Stunde nach Mitternacht) mit 419 Sitzplätzen.
Inhaber ist die Bahnhofskino-GmbH, Essen/Ruhr, Franz Röder & Co., die mit
gleichen Betrieben in Essen und Gelsenkirchen vertreten war. Geschäftsführer war
Herr Christ. Der Bau wurde von Bundesbahn-Architekt Bangen entworfen und die
Bauarbeiten begannen im September 1951. Die Wände des Saales waren von der
Decke bis zum Boden mit graugrünen Vorhängen versehen (laut Filmwoche) oder aber
mit blau-grauer Seitenbespannung (laut Filmecho - einer der beiden Reporter war
anscheinend farbenblind...). Der Bühnenvorhang war in "bäuerlich-frischem" Rot
gehalten. Die Sitzfläche der braunen Stuhlreihen war mit rotem Lederpolster
versehen. Die technische Einrichtung bestand aus zwei FH 6-Projektoren, rechts
und links, Verstärker und Lautsprecher, Dia-Einrichtung und zwei Gleichrichter
mit je 90 Ampere. Der Bundesbahnpräsident der Eisenbahndirektion Essen,
Herrmann, übergab in einer kleinen Feierstunde Herrn Röder das Theater und
erklärte in seiner Rede die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung für die
Bundesbahn. Herr Röder, der hier hauptsächlich gute und erfolgreiche Filme in
Nachaufführung zeigen will, eröffnete mit dem Dieter Borsche-Erfolgsfilm
„Fanfaren der Liebe". W5212
E5213
Das Bahnhofskino bestand bis circa 1985
mit unveränderter Sitzplatzzahl. Die Einrichtung dürfte am Ende also nicht mehr
taufrisch gewesen sein. 1986 eröffnete in den Räumlichkeiten eine Diskothek.
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