UNIVERSUM

Dortmund (Nordrhein-Westfalen), Brückstr. 21

eröffnet: 11.05.1922 - 20.09.1951 (Wiedereröffnung)
geschlossen: ca. 1997
Sitzplätze: 1380 (1926) - 1388 (1942) - 1200 (1952/1967) - 900/151/50 (1978) - 850/150/50 (1993) - 722/116/39 (1996)
Architekt: Heinz Dahlbüdding  (Neubau 1951)
Betreiber:
Ufa
Derendorf & Hölser
Olympic
Hans-Joachi Flebbe
Olympic
1922-ca.1943
1951-1989
1990
1991-1992
1993-ca.1997
Kinoname: Ufa-Palast
neuer Kinoname: Universum




1922 eröffnete die "Ufa" in Dortmund ihren neuesten Kinopalast, laut eigenen Aussagen der damals Größte in Westdeutschland.  
Mit einem reichen Festprogramm, das neben wissenschaftlichen Lehrfilmen von dem Lubitschen Sechsakter „Das Weib des Pharao" bestritten wurde, fand am 11. Mai die Eröffnung des im Stadtzentrum, in der Brückstraße, gelegenen Kinos, das mit seinen 1500 Sitzplätzen und in seiner gesamten baulichen Anlage, für die die Universum-Film-A.-G. und die Dortmunder Konzertsaal- und Theaterbetriebsgesellschaft verantwortlich zeichneten, auch zu imponierenden musikalischen Festen und zum Abhalten von Kongressen bestens geeignet war. L2220 K22797

Am 31. Mai 1932 verkündete die Ufa-Leitung die Schließung des Kinos aus Protest gegen die hohe Vergnügungssteuer der Stadt Dortmund. Ein Vorgang, der sich in den ersten 20 Jahren des neuen Mediums an vielen Orten so abspielte. Meist einigte man sich dann in Verhandlungen und auch in Dortmund wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Im Gespräch war auch die Übergabe an die Eigentümer, was aber anscheinend nicht geschah.  K32105 K32155

Nach der Zerstörung im Krieg dauerte es bis 1951, ehe das Kino unter dem neuen Namen "Universum" wieder eröffnen konnte. Heinz Dahlbüdding zeichnete für Entwurf und Bauleitung - es war sein erster Theater-Auftrag, der ihm viel Anerkennung brachte.
Durch ein unsymetrisches, mit Marmor ausgelegtes Foyer mit geschmackvoll dekorierten Vitrinen ging es über teppichbelegte Stufen zu Rang und Balkon. Das Innere des Theaters mit sogenanntem "Badewannengefälle" war über der Holztäfelung in grünem Cordsamt gehalten. Auch die gepolsterten Stühle, die im Oval aufgestellt waren, wiesen die gleiche grüne Farbe auf. Dem versenkbaren Orchesterraum schloss sich eine Bühne von 11 m Breite und 10 m Tiefe an. Raucher und Schwerhörigen-Logen waren eingebaut, der Boden des Theaters wurde aus akustischen Gründen mit Kork ausgelegt, Vorhalle und Fußboden mit Marmor verkleidet. Die kinotechnische Einrichtung bestand aus: FH 66-Vorführmaschinen, Celevox-Tongeräten und Lorenz-Verstärkern.
Bei der Festveranstaltung anlässlich der Wiedereröffnung am 20. September waren 1200 Besucher im Kino. Die Feier wurde mit Werken von Händel, Schubert, Bruckner und Tschaikowsky umrahmt, die vom Dortmunder Kammerorchester und Männer-Gesangsverein dargeboten wurden. Im Filmteil waren die Fox-Wochenschau und der Film "Die Frauen des Herrn S." zu sehen. 
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In den 1970er-Jahren kamen noch zwei Kleinkinos hinzu. In den letzten Jahren waren abwechselnd die Riech-Betriebe und Hans-Joachim Flebbe die Betreiber des Großkinos. Um 1997 schließlich wurde das Kino geschlossen, um Jahre später abgerissen zu werden, damit Platz für das neue Konzerthaus entstand.



"Ufa-Palast" 1935 (Bildquelle. Postkarte)

Eine Aussenansicht aus den letzten Jahren des Bestehens finden Sie hier

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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.11.2024  - © allekinos.com