FAUN - PALAST |
Dresden (Sachsen), Leipziger Str. 76
eröffnet: | 1929 |
geschlossen: | 1991 |
Sitzplätze: | 1000 (1930) - 935 (1935) - 904 (1940) |
Architekt: | |
Betreiber: | Faun-LS
GmbH Julius Riegler & Elias Goldhammer Gf:
Riegler 1929-1930 L2930 LS Faun-Palast GmbH Gf: Alfred Teichmann 1932-1945 Dresdner Kino GmbH 1991 |
Das Gebäude Leipziger Straße 76 wurde Ende des 19. Jh. als Gasthof “Stadt Leipzig” eröffnet und war ein bekannter Treffpunkt Neustädter Arbeiter, die hier politische Versammlungen abhielten. 1929 entstanden im Saal der Gaststätte die “Original Bühnenschau Faun-Lichtspiele”, welche mit 600 Plätzen zu den größeren Dresdner Kinos gehörten. Betreiber waren Julius Riegler und Elias Goldhammer, die zuvor bereits im "Westend-Theater" Erfahrungen gesammelt hatte. Im Gegensatz zu der bisherigen und jetzt gleichzeitig betriebenen Spielstätten waren im "Faun-Palast" weiterhin auch Bühnenschauen eingeplant, was in Dresden eine Seltenheit war, da der Stadtrat solche Doppelnutzungen eher skeptisch beäugte.
Das Konzept setzte sich aber nicht durch. Schon im März 1930 schloss das Haus wieder (vorübergehend) seine Pforten. Schuld daran war laut einem Bericht des "Kinematographen" aber auch die Preispolitik, die sogar zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führte.
Im April
1931 eröffnete Alfred Teichmann das Kino als Tonfilmtheater erneut.
Erster gezeigter Tonfilm war "Der unsterbliche Lump", gefolgt von "Der
blaue Engel". Ein Jahr später trat der Kinounternehmer Arnulf Huyras
als Mitinhaber und Geschäftsführer in die Filma mit ein. K3191 K32166
Nach Zerstörung
der Filmtheater der Innenstadt blieb der “Faunpalast” noch bis 1991 Spielstätte
und wurde dann aus baupolizeilichen Gründen geschlossen. In den
Kinoadressbüchern tauchte 1992 und 1993 die "Neue Constantin" als Pächter auf,
der Spielbetrieb ruhte aber zu dieser Zeit schon.
Später nutzten verschiedene
Geschäfte das Haus als provisorische Verkaufsstätte bzw. als Lager. Mit Ausnahme
des denkmalgeschützten Vorderhauses wurde der ehemalige Ballsaal 2004
abgerissen. An gleicher Stelle entstand ein Supermarkt mit einer Ladenpassage im
früheren Kinofoyer.
Quelle u.a:www.dresdner-stadtteile.de
Der "Faun-Palast" besass eine Bühne mit den Ausmaßen 8 x 8 x 5m (1935)
Weitere Informationen im Dresdner Stadtwiki und hier.