U.T. - LICHTSPIELE |
Düren (Nordrhein-Westfalen), Kleine Zehnthofstr. 36
eröffnet: | 11.11.1911 - 26.07.1922 (Wiedereröffnung) |
||||
geschlossen: | 25.03.1998 |
||||
Sitzplätze: | 425 (1918) - 600 (1922) - 950 (1932) - 834 (1940) // 806 (1955) - 795 (1971) - 361 /174/54 (1995) |
||||
Architekt: | Joseph Breuer (Umbau 1926) - Kahlen (Ausbau 1928) - Benno Sommer (Wiederaufbau 1954) | ||||
Betreiber: |
|
Im ehemaligen „Kaisersaal“ in der
Wirtelstraße 20 entstand am 11.11.1911
das "Kaiserkino“. Ab 1917 waren Lüdtke & Heiligers
die Betreiber des Kinos. Die Firma siedelte 1922 nach Bremen um und betrieb dort
später mehrere große Kinos. 1922 wurden nach Umbau unter Direktion der Herren Breuer und Bengel die "U.-T.-Lichtspiele" eröffnet. Das Theater war, wenn auch in kleinerem Maße, ähnlich der Schauburg in Köln gehalten. Das ganze Arrangement, wie auch der Entwurf, stammte von dem Mitinhaber des Theaters, Herrn Joseph Breuer. Zu einem kleinen Ereignisse gestaltete sich die Eröffnungsfeier. Unzählige Blumen und prächtige Kränze, von der Filmwelt gespendet, schmückten den Gang zum Theater und gaben den Auftakt zur Festesstimmung, die in einer mustergültigen Filmvorführung, verschönt durch das prächtige Konzert unter der Leitung des Konzertmeisters Apel vom städtischen Orchester Düren, ihren Höhepunkt fand. Allerdings nur für das Dürener Publikum, denn für die geladenen Gäste aus der Branche war die Krone der Eröffnung das anschließende Fest. Die Direktion hatte es sich nicht nehmen lassen, ihre Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein einzuladen. So kam denn ein richtiges Fest zustande, bei dem Reden und Gesang, Humor und Tanz, und Speise und Trank die Hauptrollen spielten. K22810 1928 wurde das Filmtheater nochmals erweitert. Durch den Kauf zweier angrenzenden Grundstücke stand ein Areal von 70 m Tiefe zur Verfügung.Der bisher 650 Plätze fassende Saal konnte nun 950 Besucher aufnehmen. Die Farbgestaltung des Saals und der Aufgänge war Blau-Rosa und Gold. Außer dem Bau eines geräumigen Foyers wurde auch ein großes Bühnenhaus konstruiert. Der Saal besaß jetzt einem 9 m breiten und 5 m tiefen Bühnenraum, so dass auch Varieté und andere Bühneneinlagen möglich waren. Auch technisch wurde das Haus mit einer eigenen Lichtzentrale sowie Entlüftungs- und Kühlanlage aufgerüstet. Wiedereröffnungsfilm war Josef von Sternbergs "Sein letzter Befehl“. L28135 L281111 Die Vorkriegsadresse war Wirtelstraße 20. Das Kino wurde im zweiten Weltkrieg 1944 fast vollständig zerstört. 1952 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der 1954 beendet war. Es entstand ein moderner Zweckbau. Inhaber des unweit der früheren "U. T.-Lichtspiele" mit einem Fassungsvermögen von über 800 Sitzplätzen erstellten Hauses waren die Theaterbesitzer Josef Breuer (welcher schon den Vorkriegsbau erstellte) und Willi Goldermann. An der musikalisch umrahmten Eröffnungsfeier nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus Filmwirtschaft und Behörden, an ihrer Spitze Dürens Oberbürgermeister Spies und Oberstadtdirektor Dr. Brückmann, teil. Die klar gegliederte Außenfront wurde abends durch Neonbänder in strahlendes Licht getaucht. Durch ein kreisrundes Foyer - mit Birnbaumholz-Verkleidungen, Mipolam-Fußboden und bequemen Sitzmöbeln ausgestattet - gelangte man in den Zuschauerraum. Ein neapelgelber Vorhang, der die circa 12 x 6 m große Breitwand verdeckte, setzte sich scheinbar ohne Übergang an den Saalwänden fort und wurde etwa in der Mitte des Raumes durch eine schwarz gebeizte Holzvertäfelung abgelöst. Wände und die stufenförmig angelegte Theaterdecke wurden indirekt beleuchtet. Die hinterste Reihe war 5 m höher gelegen als die Ertse. Die technische Einrichtung bestand aus einer kompletten "Philips FP 6" - Bild- und Tonanlage für Lichtton. Das Eröffnungsprogramm beinhaltete den Kulturfilm "Tanzendes Hawaii", eine Wochenschau und als Hauptfilm "Kaisermanöver". N5471 W5438 E5436 In den 70er-Jahren wurde das Kino zu zwei Sälen umgebaut, später kam noch ein drittes Kleinkino dazu. 1998 schloss das Filmtheater. Die Konkurrenz des neuen Multiplexes war wohl zu stark. |