Düsseldorf
(Nordrhein-Westfalen), Grabenstr. 15
eröffnet: |
07.01.1949 |
geschlossen: |
28.12.1962 |
Sitzplätze: |
700 (1949) |
Architekt: |
Hanns Rüttgers, Düsseldorf
|
Betreiber: |
Paul Thum, Dr. Herbert Sander
& Waldemar Heim 1949-1962
|
Der Düsseldorfer
Kinoarchitekt Hanns Rüttgers wandelte 1948 ein ehemaliges Kaufhaus in ein
Filmtheaterraum, das auch für die Filmwirtschaft als "Haus des Filmes" gedacht
war.
Die
Kassenhalle wies zwei Kassen auf - eine für den Tages- und eine für den
Vorverkauf. Zwei Eingänge führten dann ins Theater. Zur Linken gelangte
der Besucher durch einen kleinen Vorraum ins Parkett und Mittelparkett,
während er zur Rechten Hochparkett oder die Logen betrat. Die Garderobe
wurde in einer Vertiefung unterhalb der Logensitze eingebaut, von wo
aus auch ein Umgang zu der anderen Seite des Zuschauerraumes führte.
Der Theaterraum fasste bei einer Länge von 30 Metren, einer Breite von
13 m und einer Höhe von 8 Metern insgesamt 750 Personen. Die
Wandbespannung war in sattem Grün gehalten welches gut mit dem satten
Braun der Seitengänge harmonierte. Die Decke bestand aus
Hartfaserplatten. Interessant war die Lösung, einen nicht entfernbaren
Pfeiler durch eine "Gästeloge" aufzulockern. In den Logen wurden
ungepolsterte "Schwingstühle" - Typ "Düsseldorf" - installiert, welche
hier erstmals Verwendung fanden. Die Rückenlehnen der Bestuhlung war im
Gegensatz zu früheren Ausführungen der im Kinosektor sehr aktiven Firma
Schröder & Henzelmann, Bad Oynhausen nur wenig gekrümmt, was zu
einer bequemeren Sitzgelegenheit führen sollte. Die Anordnung der
Bestuhlung war radial und nicht auf Lückensitz. Dafür betrug die
Steigung nach hinten zwei Meter. Die Leinwandgröße betrug 4,50 x 6
Meter. Die Großbühne ermöglichte auch andere Veranstaltungen. Im
Vorführraum standen zwei Bauer B-8-Projektoren. Eröffnungsfilm war "Anni - Eine Wiener Ballade".
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Im Spätherbst 1955 konnte ein Überfall auf die Kinokasse durch die
Beherztheit der Kassiererin vereitelt werden. Gegen 21:15 betrat ein
etwa 20-jähriger Mann die leere Eingangshalle, riss die Kassentür auf
und bedrohte die Angestellte mit vorgehaltener Pistole. Die Überfallene
rief jedoch sofort laut um Hilfe, worauf der Täter mit einem Fahrrad
die Flucht ergriff. Bei der unmittelbar aufgenommenen Verfolgung verlor
er eine Aktentasche, in der sich ein Original-Polizeiknüppel befand. Im
stark belebten Zentrum konnte er jedoch entkommen. W5543
Später liefen hier die ersten Filme der "Nouvelle Vague". 1963 wurde das Kino
abgerissen. Eine Bank hatte das Gebäude gekauft, die Kinobetreiber konnten bei
den damals schon hohen Grundstückspreisen in der Innenstadt nicht
mitbieten.
Saal 1949 (Bildquelle links:
Der Neue Film 05/49 - rechts: Filmecho 5/1949))
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