RESIDENZ

Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), Graf-Adolf-Str. 20

eröffnet: 14.11.1913 - 08.11.1949 (Wiedereröffnung)  E5116
geschlossen: 18.08.1999
Sitzplätze: 1150 (1924) - 1224 (1942) - 1022 (1950) - 681/121/68/147/102 (1980) - 681/140/105/223/102 (1991)
Architekt: Wilhelm Kreis / Ernst Huhn (Umbau 1925) - Ernst Huhn (Wiederaufbau 1949)
Betreiber: Karl Vogel & Fritz Genandt                                          1913-1915
Emil Schilling, Köln & Fritz Genandt                              1916-1931
Residenz Theater GmbH Gf: Fritz Genandt & Partner    1932-mind.1942
Heinz B. Heisig                                                             1949 -1965
Ufa                                                                               1966-1999             E6628

1907 als Theater erbaut, wechselte man schon vor dem ersten Weltkrieg zum Film. Den Prolog am Eröffnungstag sprach Henny Porten, erster gezeigter Film war "Eva" - natürlich mit ihr in der Hauptrolle.

Direktor Genandt sollte bis zum 2. Weltkrieg das Haus führen. Er war Jahrgang 1882 und stieg 1907 in die Kinobranche ein. 1909 erwarb er das damals 200 Plätze fassende "Kaiserkino" in Düsseldorf. 1912 entschloss er sich zur Übernahme des im Bau befindlichen "Residenz-Theaters".

1925 erfolgte eine gründliche Renovierung. Die Vorderfront erhielt einen "Reklameturm", der mit dem Schriftzug "Resi" versehen war, aber auch anderweilig genutzt werden konnte.Vom Foyer aus, das wie der Saal eine Kuppelform erhielt, gelangte man nach dem Umbau auf direktem Weg in die Erfrischungs-, Bar- und Gesellschaftsräume bis zur ersten Etage des Vorderhauses hindurch. Die Bewirtschaftung übertrug man einem externen Dienstleister (Salvator AG). Im Saal wurde eine Orgel mit 40 Registern und Rchowerk eingebaut. Zur Wiedereröffnung spielet man den Film "Liebe und Trompetenblasen". Bis zur Zerstörung im Krieg war Fritz Genandt Geschäftsführer und Mitinhaber. L25135 K25962 

Auch 1928 wurde das Haus nochmals renoviert. L28207

Bei einem der ersten schweren Luftangriffe aus Düsseldorf wurde das "Resi" bis auf Grundmauern zerstört.

Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau. 1949 konnte das Filmtheater in den alten Dimensionen neu eröffnet werden. Der fast quadratische Grundriss blieb erhalten.Die Fachpresse sprach von einer "rokokohaften Leichtigkeit" des Interieurs. Der Vorführraum, der sich bisher oberhalb des Ranges befand, wurde zwischen Parkett und Rang verlegt. Der Lichtstrahl der Ernemann VII b-Projektoren erfasste so fast horizontal die Leinwand.

Die 1022 Sitze waren mit blauem Genua-Cord bespannt und gepolstert. Die Farbgestaltung des Hauses war kühl und sachlich. Hellgrüner Velvet dominierte als Wandbespannung und der Parade-Bühnenvorhang wurde nach einem Entwurf des  Düsseldorfer Malers Willi Tschech mit silbernen Blumenornamenten bestickt. Zur Eröffnung fand die deutsche Uraufführung des amerikanischen Films "Schweigende Lippen" statt. 

Der neue Betreiber Heinz Heisig führte vor dem Krieg das "Ufa Schadow-Theater" und war bis 1949 Geschäftsführer der Hamburger Kinos "Waterloo" und "Esplanade". W4946+71 E4933

Unter der Direktion der Ufa entstand, nachdem das Großkino 1967 nochmals renoviert wurde,  erwartungsgemäß ein typisches 70er-Jahre Schachtelcenter. E6762

Nach der Schließung wurde der große Saal als Discothek weiterbetrieben.


Aussenansicht von 1924 (Bildquelle: Die Lichtbildbühne 177/1925)

       
Saal des "Residenz" 1950 (Bildquelle: Filmblätter 2/50 - Knopp)

Ein neueres Bild vom Äußeren finden Sie hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 04.07.2023- © allekinos.com