STERN |
Düsseldorf - Rath (Nordrhein-Westfalen), Westfalenstr. 88
eröffnet: | 31.01.1929 |
||||
geschlossen: | am 25.07.1985 |
||||
Sitzplätze: | 260 (1985) |
||||
Architekt: | Hanns Rüttgers (Wiederaufbau 1948) |
||||
Betreiber: |
|
Schon 1912 wollte der Gastwirt Gustav
Gottschalk im Saal seines Etablissements ein Kinematographentheater
einrichten. Aber erst 1929 konnten die Pläne verwirklicht werden
Betreiber war Josef Rempe, der aber schon vier Jahre später starb.
Seine Frau führte den Betrieb mit einer durch Kriegsschäden bedingten
Unterbrechung von 1944-1947 weiter. Ende 1948 wurde das Kino nach Plänen des bekannten Architekten Hanns Rüttgers komplett saniert.Nur die Grundmauern und damit die Ausmaße des Saals blieben bestehen: 25 Meter Länge, 9,5 Meter Breite und 8,5 Meter Höhe. Die radikal angeordnete Stahlbestuhlung - die Rücken- und Sitzflächen waren mit kratzfester, eingebrannter Farbe versehen - nahm bei einer Steigung von fünf Zentimeter pro Meter 500 Personen auf. Acht Stableuchten und zwei an der Decke angebrachte Sonderbeleuchtungskörper erhellten den Raum, der sachlich-schlicht in hellen Farben gehalten war. Aus akustischen und feuerpolizeilichen Erwägungen wurden Decken und Wände größtenteils mit Asbest verkleidet. Eine eingebaute Dampfheizungsanlage sorgte für Wärme. Die Bühne hatte 4,5 m Höhe, 6,5 m Breite und 6 m Tiefe. Sie konnte mit allen erdenklichen Farbkompositionen angestrahlt werden. Die Leinwand hatte Ausmaße von 3,6 x 4,8 m. Eine Ernemann II-Maschine, die den Bombenangriff 1944 überlebt hatte, wurde wieder in den Dienst gestellt. Im Wiedereröffnungsprogramm wurde der Film "Ein himmlischer Walzer" gespielt. Als zweiter Film des Nachspieltheaters wurde "Die Frau mit den zwei Gesichtern" mit Greta Garbo angekündigt. W4917 N4908 Das Kino lag verkehrsmäßig günstig an der Endstation der Straßenbahnlinie 1, was vielleicht sein langes Überleben bis 1985 erklärt. Der Spielbetrieb ruhte allerdings auch in den Jahren von 1959, als Frau Rempe das Kino aufgab, und 1966. In diesem Herbst nahm Walter Camp, der den Saal schon seit 1959 gepachtet hatte und dort ein Lager für brennbare Schaumstoffe unterhielt, den Spielbetrieb wieder auf. Grund hierfür war die Schließung seines "Stern-Theaters" in der Münsterstraße, dessen Namen er auf die ehemalige "Schauburg" übertrug. Spätestens mit dem Aufkommen der Videotheken in den 80er-Jahren fiel das Publikum des Vorstadtkinos weg. Der letzte Pächter Peter Rost gab im Sommer 1985 noch vor Ende seines Vertrages auf. Quelle u.a: „Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs”, Sabine Lenk |