RESIDENZ

Duisburg (Nordrhein-Westfalen), Tonhallenstr. 5

eröffnet: Ende 1951
geschlossen: ca. 1998
Sitzplätze: 850 (1951) - 830 (1958) - 599+80 (1997)
Architekt: Gerhard. Rehder, Düsseldorf - Wiel (Einbau Kleines Haus 1980)
Betreiber: Willi, später Manfred Goldermann            1951-ca. 1998

Willi Goldermann lies das Kino 1951 im ersten Stock eines zum Kaufhaus "Horten" gehörenden Gebäudes einrichten. Das Theater besaß außer zwei rückwärtigen Logen noch über zwei Seitenlogen, die in intim wirkender Form in die Seitenwände über dem Umgang eingefügt waren. Alle Sitze waren hochgepolstert. Das dezente Grün der Velvet-Bespannung der Wände und der Bestuhlung stand in Abstimmung zu der Vertäfelung im Rüster.Der Effektvorhang der breiten Bühnenöffnung war in goldenem Ton gehalten. Der Rang überragte nicht - wie bei anderen Kinos üblich - das hintere Parkett, sondern schloss sich mit beachtlicher Erhöhung stufenförmig daran an. Die geräumige Bühne konnte auch für Kleinkunst oder Konzerte benutzt werden. Die in der Längsrichtung des Theaters eingebaute Voute mit indirekter Beleuchtung verlieh dem Raum eine freundliche Helligkeit, die durch die aparten Wandarme betont wurden. Im Vorführraum standen Ernemann X-Projektoren. N5154 E5149 W5203 

Zur Eröffnung 1951 wurde "Das Haus in Montevideo" in Anwesenheit der Darsteller Albert Florath, Ruth Niehaus und Ingeborg Körner gezeigt.

Nach fast einwöchiger Spielpause stellte sich das jetzt 830 Besucher fassende Kino 1954im Schmuck seiner neuen Innenraumgestaltung vor. Erneut unter Leitung des Düsseldorfer Architekten Dr. Ing. Gerhard Rehder wurden Foyer und Logenaufgänge geschmackvoll renoviert und die Garderobe wesentlich vergrößert. Der Theatersaal erhielt indirekte Beleuchtung. Im Zuge dieser Renovierung stattete UFA-Handel den Bildwerferraum mit modernen technischen Anlagen aus. Die maximale Bildgröße wurde auf 5 x 10,5 m erweitert. Innerhalb dieser Bildgröße konnten durch Druckknopfschaltung alle erforderlichen Bildwandformate vom Vorführraum aus automatisch eingeschaltet werden. Die Effekt-Lautsprecher waren sehr geschickt in der Decke eingebaut, so das der Ton nicht mehr von hinten oder von vorn, sondern von oben kam, wodurch die Effekte besonders gut herauskamen. Insgesamt waren 18 Lautsprecher in Betrieb. Als erster Film lief Londons "Geld aus der Luft" über die neue Breitwand. N5466 E5434 W5436

Am 19. Dezember 1980 erfolgte die Einweihung des kleinen Hauses, das im bisherigen Bühnenraum des Kinos eingerichtet wurde. lief unter dem Motto „Heute ist al-
les anders“.  Der fachinterne Teil kam beim Mittagessen und dann erst die Besichtigung. Gefeiert wurde mit Publikum, und zwar im großen Haus. Dort stand „Buddy haut den Lukas" auf dem Programm, draußen vor der Tür konnten rohe Kräfte walten: Haut den Lukas, echt vom Rummelplatz. Freibier, Glühwein, Popcorn, Glücksrad und Luftballons. Im Kino-Aufgang: Big Band (ein Mann mit Klarinette und Big vom Band). Auf der Bühne: Biedermeier-Pärchen mit Drehorgel (Sabinchen war ein Frauenzimmer; und anderes). Conferencier Bubi Heck mit Flüstertüte.Verlosung von Regenschirmen. Und Ermittlung eines Bud-Spencer-Doubles. Jahreskarte und Pernod-Pokal. Zweiter Platz für Hannes Rüttgers. 20 Freikarten dem FTT-Chef! Zuvor schon hatte man das neue kleine Haus bewundert. 85 Plätze, Ausstattungs-Kombination aus Naturholz und Blau/Grün/Lila vis-ä-vis, orangefarbene Sessel und vorhanglose Bildwand, dahinter versteckt Linestra-Röhren, die während der Vorführung gedimmt brennen blieben. Vorteil: durch das matt erleuchtete Umfeld fiel kaum auf, daß bei CinemaScope oder anderen Sonderformaten keine Abedeckung vorhanden war.
Gleichzeitig wurden im großen Kinosaal neue Sessel eingebaut. Die Goldermann Betriebe betrieben zu diesem Zeitpunkt 25 Kinosäle: 13 in Düsseldorf, 6 in Duisburg (davon 4 zusammen mit Heinz Riech), drei in Bonn und drei in Düren.  E8101

Nach der Schließung wurde der Saal als Theater "Komödie in der Residenz" genutzt. Durch Erweiterungsarbeiten am "Forum" bedingt folgte 2005 der Abriss. Das Theater zog in ein anderes stillgelegtes Kino um - das "Europa".


Ansicht von 1968 (Bildrechte: Stadtarchiv Duisburg/M. Thomas)


Residenz als Theater ca. 2004


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Datum der Erstellung/letztes Update: 10.12.2022 - © allekinos.com