1928 erhielt der
aufstrebende Duisburger Stadtteil Neudorf sein erstes Lichtspieltheater, das
"Apollo". Nach Plänen des Architekten Josef Funk wurde der frühere Saal
"Hemmers" zum Kino umgebaut. Das Betreiberehepaar Bürmann hatte schon Erfahrung
in der Branche: Sie bespielten auch das Mülheimer "Union"-Kino. Die Bühne wurde
in fast 4 m Tiefe ausgebaut und der Vorführraum so angelegt, das er mit dem
Zuschauerraum in keinerlei Verbindung stand. Heute eine Selbstverständlichkeit,
aber damals wies man in Zeitungsartikeln noch extra darauf hin, da es in den
vielen provisorisch für Filmvorführungen hergerichteten Gasthaussälen oft keinen
separaten Technikraum gab. Der Theaterraum, der 420 Sitzplätze hatte, wurde in
warmen Farbentönen gehalten, die dem Theater einen intimen Charakter verliehen.
Das Eröffnungsprogramm brachte zwei Sensationsfilme: "Brand im Osten" und "Die
tolle Lola" mit Lilian Harvey. Im Beiprogramm gab es noch die Groteske "Nur mit
Lachgas" und den Kulturfilm Mungo, der Schlangentöter". K281167 Das Kino überstand
den 2. Weltkrieg nicht und das Gelände wurde anschließend nicht mehr
bebaut.
Quelle: Rhein- und
Ruhrzeitung 27. und 30.9.1928
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