Die
"Glückauf-Lichtspiele" wurden 1948 gegründet und waren das am längsten spielende
Kino des heutigen Duisburger Stadtteils.
1967 schloss das Kino. Zwei
Jahre gab es danach in Homberg-Hochheide, der linksrheinischen Bergarbeiterstadt
mit damals 35 000 Einwohnern, kein Filmtheater mehr. Theaterbesitzerin Wirges
aus Moers sah in der bereits begonnenen Umsiedlung der Bevölkerung aus dem
Duisburger Raum, die im Laufe der nächsten vier Jahre einen Zuwachs von 20 000
Menschen bringen sollte, eine große geschäftliche Chance und die Berechtigung
für die erheblichen Investitionen zum Bau eines neuen Filmtheaters. Hierbei
wurde wohl nur ein Teil des ursprünglichen Kinobaus verwendet. In einer
festlichen Eröffnungsveranstaltung stellte sie Mitte Oktober 1969 zahlreichen
Ehrengästen aus Landesregierung, Stadtverwaltung und Filmwirtschaft die
"City-Lichtspiele" am Hochheider Marktplatz vor. Der junge Moerser Architekt
Lorens schuf mit seinem Erstlingswerk ein außerordentlich geschmackvolles und
komfortables Filmtheater, das mit 208 Plätzen und einer Größe von 17 x 13 m
Intimcharakter besaß und das hinsichtlich der Bestuhlung in der Bundesrepublik
einmalig gewesen sein dürfte. Mit Ausnahme von sechs Einzelsitzen in der Loge
stattete die Firma Schröder und Henzelmann den Zuschauerraum mit Doppelsesseln
aus. Eine Orientierungshilfe für den Kinogast: Logensessel aus blauem
französischem Nylon und übrige Sessel aus rotem, braunem und grauem
Skay-Material stimmten mit den Farben der entsprechenden Eintrittskarten
überein. Alle Voraussetzungen, die bei der Einrichtung von Rauchertheatern
erfüllt sein mussten, waren auch in den "City-Lichtspielen" berücksichtigt
worden. Allerdings bedauerte Hubert Wirges die erheblichen Farbverluste der
rot/grau-weißen Dralonwandbespannung und des Bühnenvorhanges, die, wie er sagte,
sich bei einer schwerentflammbaren Imprägnierung nicht vermeiden lassen. In den
Wänden links und rechts der Sesselreihen wurde mit fotografischen Vergrößerungen
von Hornberger Stadtansichten ein dekorativer Blickfang geschaffen. Josef Paul,
Vorsitzender des WdF NRW, der anlässlich der Eröffnung die Glückwünsche des
Verbandes überbrachte, wies auf eine Vielzahl von bereits erfolgten und noch
geplanten Theatereröffnungen, aber auch auf eine verstärkte Vergabe der Goldenen
Leinwand in der letzten Zeit an publikumswirksame Filme.Er gab der Hoffnung
Ausdruck, das der feststellbare Trend der Bevölkerung, wieder ein Filmtheater zu
besuchen, auch für die Zukunft den Schluss zulasse,, daß der Kinofilm für weite
Bevölkerungskreise das favorisierte Unterhaltungsmedium bleibt. Damit lag er
leider falsch... Mit der Aufführung des Films "Die Luftschlacht um England"
begann der Kinobetrieb. E6987
Das "City" hielt sich bis Anfang der
1980er-Jahre. Mit dem Aufkommen des Heimkinos mit VHS hatten die Vorstadtkinos
kaum mehr Überlebenschancen.
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